Ein Leseschatz

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nirtak Avatar

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Wenn ich bisher über den Vietnamkrieg gelesen/gehört habe, dann immer aus westlicher Sicht. Das schöne Cover und die Geschichte als solches liessen mich das Buch lesen.
Es hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einerseits in den Zeiten des Vietnamkrieges, so wie man ihn kennt: brutal, traumatisierend mit zunehmendem Sexgeschäft. Dies aus der Sicht eines Soldaten, der sich erinnert und einer jungen Frau, die es nach Saigon verschlägt, um dort Geld für die Familie zu verdienen. Soweit so gut. Das kennt man so.
Auf der zweiten Ebene ist der GI alt, immer noch traumatisiert und kehrt zurück nach Saigon, um sich der Vergangenheit zu stellen. In einem zweiten Erzählstrang lernen wir einen Amerasier kennen, der nicht weiss, wer seine Eltern sind, sich auf die Suche macht und den amerikanischen Traum vor Augen hat. Diese Seite kennt man weniger.
Gekonnt werden die Zeiten gewechselt und die Handlungen miteinander verflochten. Auch wenn die Geschichte kurz vor ihrem Ende etwas konstruiert ist, stört dies nicht.
Ich habe noch nie etwas von einer vietnamesischen Autorin gelesen, aber ich werde mir das zweite Buch von ihr noch kaufen. Ich fand auch die Sprichwörter schön, die auf vietnamesisch aufgeschrieben und sofort übersetzt wurden. Da ich das Buch zügig gelesen habe, hatte ich auch kein Problem mit dem Namen. Wenn man es langsamer liest und immer mal ein paar Tage Pause macht, empfiehlt es sich, die Namen zu notieren, da sie für unser westliches Ohr/Auge schwer zu behalten sind.