Mitreißende Briefe

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apomaus Avatar

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Ein Briefroman ist eine sehr spezielle Form und manchmal schwierig zu lesen. Aber hier scheint mir die Form gelungen zu sein, ich habe mich leicht in die verschiedenen Personen hineingefunden. In den wenigen Briefen wird schon skizziert, worum es geht: die Jugendlichen sind unterschiedlich stark in das Hitlersystem integriert. Die eine hat die Phrasen des BDM und der Nazis verinnerlicht und glaubt an den Führer und dass er ihr nur Gutes will. Die andere wird mehr zufällig ins Zweifeln hineingezogen und zeigt eine völlig verständliche Reaktion: sie hat Angst, zumal sie gleich beim ersten Kontakt mit der Gruppe um Erich vor den HJ-Jugendlichen weglaufen muss.
Ja, es mag ein wenig konstruiert sein, wie die Geschichte aufgezogen wird, um eben die unterschiedlichen Typen von Jugendlichen im dritten Reich zu beschreiben. Aber man darf gespannt sein, wie die Geschichte sich entwickelt. Und es ist gut, die Auseinandersetzung mit diesem Thema so aus dem Familienleben heraus zu erleben. Schreibstil und Lesefluss sind prima, einen Stern vergebe ich noch nicht, weil ich noch nicht so genau weiß, ob die Story tatsächlich gut wird.