Ein Leben im Krieg

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misery3103 Avatar

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Köln, 1942. Lene ist 16 und versucht, ihre Familie zusammenzuhalten, die durch die Kriegswirren und Bombenangriffe auf die Stadt in ständiger Gefahr ist. Sie macht eine Ausbildung zur Friseuse, während ihr älterer Bruder Franz an der Ostfront kämpft. Als sie Erich kennenlernt, stellt er ihr seine Freunde vor, die alle im Widerstand als Edelweißpiraten sind, denen sich Lene anschließt. Eine gefährliche Zeit steht für das Mädchen an, das sich doch nur wünscht, wieder in normalen Umständen zu leben.

Die Geschichte des Krieges und des Widerstandes wird allein durch Briefe erzählt, die Lene ihrem Bruder, ihrer besten Freundin und später auch Erich schreibt. Hierin schildert sie die Schwierigkeiten, die das Leben in Köln den Einwohnern bereitet, die ständigen Bombenangriffe, die ein normales Leben unmöglich machen. Auch den Widerstand der Edelweißpiraten, die sich einfach nur gegen das Regime auflehnen und anders sein wollen als die angepassten Einwohner, erzählt sie in kleinen Episoden von Treffen und Wanderungen.

Durch Franz‘ Briefe von der Ostfront wird der alltägliche Wahnsinn, dem die Soldaten ausgesetzt sind, schonungslos aufgezeigt, während Rosi, die als Erntehelferin auf dem Land lebt, sich entsetzt über Lenes Aktivitäten im fernen Köln zeigt. Lenes Erzählungen über das Leben in Köln zeigen besser als alle Bilder und Filme, wie die Menschen leiden müssen. Von der Bombennacht im Mai 1942 aus Lenes Brief zu erfahren, hat mich wirklich berührt, weil sie aufzeigt, dass die Familie zwar nicht körperlich versehrt wurde, doch seelisch sehr zu leiden hat. Das hat mir sehr gefallen.

Das Buch sollte als Schullektüre dienen, zeigt es doch schonungslos wie das Leben eines jungen Menschen in Kriegszeiten war. Wirklich anschauliche und gute Geschichte, die mir sehr nahe ging. Tolle Geschichtsstunde!