Ein solches Buch hätte ich mir als Jugendliche gewünscht

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sillesoeren Avatar

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Als Schülerin hätte ich gerne mehr über die Edelweißpiraten erfahren. Unser Lehrer hielt aber nur trockene Fakten für uns parat. Und das, obwohl wir als Kölner sogar die original Schauplätze hätten besuchen können.

Wie viel besser wäre es gewesen, wenn es damals schon ein solches Buch gegeben hätte! Ich hätte es an einem Wochenende verschlungen. Heute, als Mutter von drei Kindern, habe ich natürlich etwas länger zum Lesen benötigt. Aber ich werde das Buch verwahren, bis meine Töchter alt genug sind, um es zu lesen. Vielleicht lassen sie sich aus einer Beschreibung einer Gleichaltrigen - quasi auf Augenhöhe - eher für dieses schwierige Thema ansprechen als durch dröge Fakten.

Mir gefällt die Art, mit der der Autor den Briefroman wachsen lässt, wie gut dies allein durch Briefe funktioniert und wie mitreißend dies ist. Die Sprache ist etwas gewöhnungsbedürftig. Manches wirkt aus unserer heutigen Sicht und im Blick zurück etwas naiv. Aber genau das macht das Buch so authentisch und hat seine eigenen Charme.

Wie unterschiedlich die Sicht auf die Welt doch war! Beim Lesen habe ich immer wieder darüber gestaunt, wie die jeweiligen Absender der Briefe und Postkarten alles erlebten.

Und wie gleich Menschen doch in allen Zeiten sind und waren! Es geht auch um junge Liebe und den Blick über den Rand der rosaroten Brille der Verliebtheit. Denn bei aller Zuneigung merkt die Protagonistin sehr wohl, wie gefährlich die Aktionen der Edelweißpiraten sind.