Ein Stück Zeitgeschichte wird in Form von Briefen lebendig und lässt es mich fast hautnah miterleben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
isabell Avatar

Von

Es ist 1942 und die 16jährige Lene lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Köln. Der älteste Bruder ist schon Soldat, der Vater wird vermisst, der jüngere Bruder ist voller Eifer für das System und die jüngeren Schwestern werden mit Bombenangriffen groß. Lene selber macht eine Ausbildung zur Friseurin und verliebt sich in Erich., der zu den Edelweißpiraten gehört.

Eigentlich sind Briefromane nicht unbedingt meine Sache, aber für diesen Roman gilt das Gegenteil, denn ich glaube ohne diese Form wäre er nicht zu eindringlich geworden. Diese Briefe sind von Lene an ihren Bruder Franz, ihren Liebsten Erich und ihre Freundin Röschen geschrieben worden bzw. umgekehrt. Jeder von ihnen schreibt ein Stück aus dem Alltag...... Bombenangriffe, Treffen mit Freunden, das Leben an der Front, über die Familie, Beobachtungen und Empfindungen. Oft muss man zwischen den Zeilen lesen bzw. kann es um das wirkliche Ausmaß zu erfassen oder zu erahnen. Vieles durfte nicht geschrieben werden, denn die Briefe unterlagen einer strengen Kontrolle oder sie sind auf anderen Wege an die Empfänger gekommen.
Dadurch bekomme ich einen teilweise beängstigend nahen Einblick in das damalige Leben und auch das Lebensgefühl. Lene ist jemand, die durch das Kennenlernen von Erich noch mehr mit geöffneten Augen durch die Gegend läuft und sich viele Fragen stellt und Gedanken macht. Trotzdem ist sie erst 16 Jahre alt, kann Gefahren nicht richtig einschätzen. Vor allen Dingen Ist mutig, wenn auch leichtsinnig und vor allen Dingen verliebt. Der Tonfall der Briefe ändert sich innerhalb eines Jahres, in dem der Roman spielt und mit Erschrecken habe ich gemerkt, wie schnell "gestorben" aber auch Hoffungen und Träume zerstört werden.
Ein Roman für alle, die erfahren möchten, wie es war damals zu leben und insbesondere für Jugendliche, damit sie mit offenen Augen und kritisch die Welt betrachten. Jeder von uns kann etwas zur eigenen Geschichte beitragen!