Wichtiges Thema gut verpackt

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chekatze Avatar

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Das Buch "Wo die Freiheit wächst" von Frank Maria Reifenberg hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen.
Aufgebaut ist es als Briefroman - Helene Meister aus Köln schreibt an ihre Freundin Rosi, die in Detmold auf einem Hof arbeitet, an ihren Bruder Franz an der Ostfront im Marsch auf Stalingrad und im weiteren Verlauf des Buches auch an ihren Freund. Diese wiederum antworten und erzählen aus ihren jeweiligen Situationen, sodass man ganz unterschiedliche Einblicke in das Leben im Jahre 1942 bekommt.
Durch Helenes (Lenes) Briefe erfährt man, dass sie sich einer Gruppe unangepasster - später auch als Edelweißpiraten bekannten - Jugendlicher anschließt. Zunächst unternehmen sie miteinander Wanderungen, später kommen auch Aktionen mit Flugblättern, Schmierereien an Wänden und ähnliches hinzu.
Sehr gelungen finde ich die Anlage als Briefroman, da hier sehr gut die Gefühle Lenes dargestellt werden können, aber auch die Angst von Freundin und Bruder, die Briefe könnten schon zu viel verraten. Man bekommt unweigerlich ebenfalls Angst, dass die Briefe von regimetreuen Menschen gelesen und Lene denunziert werden könnte.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der sich für die Zeit des Dritten Reiches und die Unterdrückung Andersdenkender interessiert!