Fesselnd und authentisch
Die Leseprobe führt uns in eine Geschichte, die sich um Siv dreht, ein junges Mädchen, das im Schweden der 1930er Jahre lebt. Man spürt sofort die Atmosphäre des ländlichen Lebens und die Herausforderungen, mit denen die Familie zu kämpfen hat. Besonders bewegend ist die Stelle, an der Sivs Vater verletzt von der Waldarbeit zurückkehrt. Das zwingt die Familie zu Entscheidungen, die Sivs Zukunft stark beeinflussen. Es ist traurig zu lesen, wie ihre eigenen Träume, zur Schule zu gehen und Lehrerin zu werden, unerreichbar scheinen, weil sie arbeiten muss. Die Entscheidung ihres Vaters, sie als Köchin in ein Holzfällerlager zu schicken, obwohl sie noch so jung ist, fühlt sich sehr drastisch an. Man bekommt einen guten Einblick in Sivs innere Zerrissenheit und ihren Widerstand gegen dieses Schicksal, besonders als sie sich die Haare abschneidet – ein kleiner Akt der Rebellion. Der Sprung in die Gegenwart mit Eva ist etwas überraschend, aber es macht neugierig, wie diese beiden Zeitebenen miteinander verbunden sind. Der Schreibstil ist flüssig und fängt die Emotionen gut ein, ohne dabei zu dramatisch zu wirken. Man möchte wissen, wie es mit Siv weitergeht und welche Rolle Eva in der heutigen Zeit spielt. Ich persönlich finde die Geschichte sehr fesselnd und authentisch.