Der Sommer der Entscheidungen

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Bei "Wo die Sterne tanzen" hätte schon allein die Gestaltung des Covers mein Interesse geweckt. Ich mag diese Mischung aus einem moderen Layout mit ein bisschen Kitsch und maritimen Elementen durch die Möwen. Auch die Haptik ist toll, da der Umschlag aus einem eher rauen Papier besteht, auf das die Schrift und die Sterne erhaben und glänzend aufgesetzt wurden. So hebt sich das Buch von anderen Taschenbüchern positiv ab. Aber auch die Autorin, Katharina Herzog, hatte Einfluss darauf, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte, da ich auch ihre anderen Romane kenne und sehr mochte. Und nichtzuletzt gefällt mir auch der Schauplatz, die Nordseeinsel Juist.

Die 35-jährige Musicaldarstellerin Nele kommt zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter Annika von New York nach Juist, um sich zusammen mit ihrer Mutter, zu der sie ein eher angespanntes Verhältnis hat, um den Verkauf des Hauses ihrer verstorbenen Großmutter zu kümmern. Bei ihr auf der Insel hat sie in ihrer Kindheit und Jugend jeden Sommer verbracht und dort sowohl den Nachbarsjungen Henry als auch den Urlauber Ben kennengelernt, die auch im weiteren Verlauf ihres Lebens immer wieder eine Rolle spielen. So wirklich leicht fällt ihr der Abschied vom "Deichschlösschen" ihrer Oma dann aber nicht und auch darüber, wie es in ihrem Leben nun weiter gehen soll, ist sie sich, konfrontiert mit vielen Erinnerungen, plötzlich nicht mehr so recht im Klaren.

Die Handlung wird abwechselnd auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. 2019, nach dem Tod der Großmutter und davor, beginnend mit Katharinas Teenagerjahren. Dadurch erfährt man als Leser erst nach und nach, wie alles miteinander zusammenhängt und die Handlung ist (für einen Frauenroman) nicht allzu vorhersehbar. Der Schreibstil von Katharina Herzog lässt sich sehr gut lesen, sie schreibt lebendig und anschaulich. Nele als Hauptperson ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut in sie hineinversetzen, aber auch alle anderen im Buch vorkommenden Personen haben trotz mancher Macke ihren Charme. Ich empfehle das Buch gerne weiter. Beim Lesen kann man so wenigstens in Gedanken mal wieder ans Meer reisen.