Farben des Sommers Band 4

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mel.e Avatar

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Leider hat mich "Wo die Sterne tanzen" nicht so abgeholt wie erhofft. Es ist der vierte Band der "Farben des Sommers - Reihe" und für mich der Roman, der mich am wenigsten begeistert hat. Die Protagonistin Nele ist wenig entscheidungsfreudig und scheint mir in der Pubertät festgewachsen zu sein. Ihre Entscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar, gerade in Dingen, die die Liebe betreffen. Henry ist ihre Jugendliebe und aufgrund von Verletzungen stürzt sich Nele in Beziehungen, die ihr mehr schaden als nutzen, obwohl sie sich die Karriereleiter hochschlafen kann, was mich eher entsetzt als begeistert. Einzig die gewählten Schauplätze Juist und New York sind sehr gelungen dargestellt, da es den Roman regelrecht belebt. Für mich sind hier viel zu viele Oberflächlichkeiten und Klischees, die mir das Lesen eher erschwerten, da mir der Wohlfühleffekt, den ich beim Lesen von Liebesromanen erspüren möchte. Das E-Book kostete vor meinem Urlaub lediglich 4,99€, daher kann ich es verschmerzen, nicht ganz zufrieden gestellt zu sein.
Nele wirkt oftmals unreif und ihr Benehmen erinnert mich hier und da an meine Teenietochter. Als Vorbild sollte man sie sich definitiv nicht nehmen, denn ihr persönliches Chaos ist mir eher unangenehm. Es ist irgendwie unausgereift, daher wirkt es auf mich eher unakzeptabel. Natürlich kann ich manche Wünsche nachvollziehen, aber wie Nele sich eine Hauptrolle in einem Musical beschafft ist eher abstoßend, zumal Nele dann auch noch ein Kind erwartet. So ganz überzeugen konnte mich der Plot dieses Mal absolut nicht, obwohl ich die vorherigen Bände der Reihe wirklich als gelungen empfand. Leider ist hier kein Platz für Spoiler, sonst würde ich noch einige andere Dinge benennen, die mich stören. Auch Henry, der als Streetworker plötzlich an der Grundschule von Neles Tochter arbeitet wirkt absolut aufgesetzt und es mehren sich zu viele Zufälle, die einfach nicht zueinander passen und mir die Freude am Lesen nahmen.
"Wo die Sterne tanzen" bereichert sicherlich den einen oder anderen Sommertag, daher vergebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung, da ich schon aufgrund des Covers und des Klappentextes keine tiefgründige Story erwartete hatte. Ich bin tatsächlich ein klein wenig enttäuscht, da ich wie schon erwähnt keine nervige, fast schon pubertierende Protagonistin erwartet hätte, sondern eine reifere Frau, die mitten im Leben steht und weiß was sie will.


3,5 Sterne