Die gute alte Familie

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ladybug Avatar

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Francesco Visentin, junger Anwalt und glücklicher Bräutigam, ahnt nichts böses auf seinem Junggesellenabschied, doch während er versucht den Späßen seiner Freunde zu entkommen, wird seine junge Frau Giovanna brutal ermordet. Als Francesco die Leiche seiner Verlobten am nächsten Morgen findet, nimmt eine Abwärtsspirale ihren Lauf, die all die Intrigen und Verbrechen in seinem kleinen italienischen Heimatdorf freilegt. Langsam muss er erkennen, dass Menschen, die er schon sein Leben lang zu kennen glaubt, ein ganz anderes Leben haben und dass er sich nicht mehr auf sie verlassen kann! Gequält von falschen Beschuldigungen und dem großen Verlust macht sich Francesco in Eigenregie auf die Suche nach dem Mörder seiner Giovanna.

Am Anfang überzeugt das Buch noch durch die rasante Entwicklung der Geschehnisse, doch schon bald nach der Ermordung Giovannas lässt das Erzähltempo nach. Die Autoren neigen dazu sich in Nichtigkeiten zu verlieren und manchmal kostet es ein wenig Überwindung die Ausführungen über die kriminellen Machenschaften komplett zu lesen. Doch so sehr der Erzählstil schwächeln mag, so überzeugend ist doch die Geschichte. Diese hält einen an den Seiten und schafft es den Leser an sich zu fesseln, denn zu grausam ist die Wahrheit über den Mörder. Leider schaffen es die Figuren nicht aus dem Schatten der Geschichte herauszutreten, sie bleiben eher farblos und dienen als Statisten in einer großangelegten Kritik, einzig Francesco durchlebt eine leichte Veränderung, da er mit dem wahren Gesicht seiner Heimat konfrontiert, wesentlich reift.  Durch die gewählte Perspektive fühlt man sich selbst wie der Suchende, man erlebt hautnah wie der junge Anwalt Puzzelteil um Puzzelteil aufdeckt.

Im Großen und Ganzen ein lesenswertes Buch, das vor allem durch den gut durchdachten Plot und einige unerwartete Wendungen überzeugt!