Egal wo sie blühen

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savanna Avatar

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Der Norden Italiens ist von jeher bekannt als die wirtschaftlich stärkste Region des mediterranen Stiefels. Vor diesem Hintergrund leben mehrere alteingesessene Familien in recht rigerosen Strukturen, ihren Clans. Im Mittelpunkt dieses Krimis steht Francesco vom Clan der Visentin, der kurz vor seiner Hochzeit seine zukünftige Frau ermordet in der Badewanne auffinden muss. Ausser sich vor Zorn und Trauer macht er sich selbst auf die Suche nach ihrem Mörder und wird dadurch mehr und mehr aufmerksam auf dubiose Machenschaften der Clans.

 

Mehrfach habe ich angesetzt und doch hatte ich keine Freude an dem Buch - der Funke ist einfach nicht über gesprungen:

 

Direkt in den ersten Kapiteln hatte ich echte Probleme damit, die italienischen Familienstrukturen und Denkmuster nachvollziehen zu können. Es hat mir viel - mir zu viel - Konzentration abgefordert, die unterschiedlichen beteiligten Clans auseinander halten und auch nur annähernd ihre Beweggründe verstehen zu können. Die Autoren sind offensichtlich so sehr in ihren italienischen Strukturen beheimatet, dass sie es leider nicht schaffen, auch Aussenstehenden diese Eigenarten näher zu bringen.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Werk im italienischen Raum ein echter Erfolg wurde, aber jenseits des Stiefels habe ich da so meine Zweifel. Das Buch ist befüllt mit Gesellschaftskritik an konfliktiven Themen wie Macht und Korruption, wie es sie im realen italienischen Leben sicherlich noch gibt. Wem ist die Mafia kein Begriff? Die Zutaten für einen spannenden Krimi sind also gegeben - und wer sich besser in den italienischen Eigenheiten auskennt, sollte dieses Buch auch unbedingt in die Hand nehmen. Für mich allerdings eine Entäuschung.