Gibt es Gerechtigkeit?

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bluely Avatar

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Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.

Francesco, ein junger Anwalt aus gutbürgerlichem Haus, findet kurz vor seiner Hochzeit seine Verlobte tot in der Badewanne und gerät zunächst selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Nachdem er seine Unschuld beweisen kann, forscht er selbst nach und macht sich auf die Suche nach dem tatsächlichen Mörder. Dabei wird er von Carla, der besten Freundin seiner Verlobten, unterstützt. Die Entdeckungen der beiden drohen ein ganzes Dorf in den Ruin zu stürzen...

Leider konnte das Buch nicht ganz das halten, was mir die Leseprobe versprach. Obwohl (zum Glück) nur recht kurz, zog sich der Roman teilweise wie Kaugummi in die Länge. Die ständigen Sprünge in der Handlung sowie der Wechsel der Erzählperspektiven, machten ein Verständnis nicht eben leicht. Dennoch schafften die Autoren es teilweise zu überraschen - auch wenn man recht schnell auf den wahren Mörder kam, blieben doch die Hintergründe dafür lange ein Geheimnis. Das, was für mich einen tollen Krimi ausmacht: atemlose Spannung, mitfiebern, dieses kribbelnde Gefühl, habe ich jedoch in diesem Buch vergeblich gesucht. Alle Figuren bleiben blass, man baut keine Beziehung zu ihnen auf und fühlt auch nicht mit. Beinahe gleichgültig wird deren Ableben zur Kenntnis genommen. So war mein vorherrschendes Gefühl am Ende des Buches auch eine Art Erleichterung "es geschafft zu haben". Sorry, aber einen spannenden Krimi stelle ich mir anders vor!