Keine Tiefe, nur Blabla.

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
satine2204 Avatar

Von

Francesco Visentin ist Sohn des erfolgreichen Anwalts einer kleinen Stadt in Norditalien. Überhaupt wird die ganze Stadt von alteingesessenen Familien "regiert" die in sämtlichen Bereichen der Industrie das Sagen haben. Das Leben läuft gut für Francesco -  in ein paar Tagen wird er seine Verlobte Giovanna heiraten und dann in die Anwaltskanzlei seines Vaters aufgenommen. Doch nur Tage vor der Hochzeit findet er seine Verlobte tot in der Badewanne. Eine Welt bricht für Ihn zusammen und Francesco setzt alles daran, den Mörder zu finden. Mit Hilfe der besten Freundin seiner Braut, Carla findet er heraus, das sich hinter Giovannas Tot ein riesiger Sumpf aus Kriminalität und Verbrechen auftut, mit dem die ganze Stadt zu tun haben scheint.

Es gibt den verzweifelten Verlobten, den grosszügigen und mächtigen Vater, den geprellten Ex-Freund der die Hochzeit verhindern wollte (und der natürlich als erster verdächtigt wird), die beste Freundin die vielleicht mehr weiss, der vertriebene Vater der Braut der sich eigentlich hat garnichts zu Schulde kommen lassen und die eiskalte, schwerreiche Herrscherin über die Stadt. Was sich trivial anhört ist auch so. Videtta und Carlotto schaffen es nicht, interessante Personen mit in die Geschichte zu bringen, und die Personen die das Buch und die Geschichte tragen sollten, haben keine Farbe und keinen Hintergrund. Man kann sich nicht hineinversetzen in Francesco, man kann nicht an seiner Verzweiflung und seiner Trauer teilhaben. Selbst in einem Krimi, sollten es die Autoren so gestalten, dass der Leser mithelfen will die Trauer zu lindern und den Schudigen zu finden. Aber dies gelingt hier nicht, weil keiner der Protagonisten so wirklich Form annimmt.

Die Geschichte an sich beginnt sehr spannend, aber sie entwickelt sich nicht. Es ist zwar interessant, wie das Buch nachher endet, aber nur weil vorher die Geschichte bloss so vor sich hin tröpfelt, das der Leser um jede Wendung froh ist. Aus der Geschichte hätte man mehr machen können, denn das Thema des Ökokriminalismus, das in einer kleinen Stadt verschwiegen wird ist doch so interessant. Tiefgründige und vor allem realistische Einblicke in das Leben in Norditalien hat der Leser erwartet von Autoren mit so einem Leben. Aber leider wird das nicht geboten.