Schmutzige Idylle

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nina2401 Avatar

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Ich finde den Titel sehr gut gewählt, denn ich gehe einfach mal davon aus, dass auch im Nordosten von Italien Zitronen blühen. Und in der Idylle, wo die Zitronen blühen, passieren sehr schmutzige Dinge. Das Buch beginnt mit ein paar politischen Fakten und dann geschieht auch schon der Mord an Giovanna, diesem schönen Mädchen, das Francesco, der Sohn aus einer der angesehensten Familien im Ort, ein paar Tage später heiraten wollte. Erst geht es ihm nur darum, den Mord an Giovanna aufzudecken, doch dann trifft er auf ihren Vater und ihre Freundin, mit deren Hilfe es ihm gelingt, immer mehr Einblicke in die dunklen Machenschaften der Fondazione Torrefranchi zu gewinnen.

Das Buch ist in mehrere Erzählstränge unterteilt – wie immer ein Garant für spannende Unterhaltung. Francesco erzählt in der Ich-Form, der Rest wird in der 3. Person erzählt. Alle Protagonisten werden nach und nach sehr detailliert vorgestellt und zwar so schön verpackt in die Story, dass es nicht langweilig wird. Besonders gut gefallen haben mir die vielen italienischen Namen, ein schöner Kontrast zu der sehr klaren und schnörkellosen Sprache, die sehr gut zu der Story passt. Die Spannung wird bis zum Ende gehalten und ich fand es sehr positiv, dass ich endlich mal wieder ein Buch lesen konnte, das völlig ohne blutige oder eklige Szenen ausgekommen ist. Die  Hauptdarsteller waren mir fast alle unsympathisch, sowohl Francesco als auch sein Vater und das tote Mädchen. Aber auch das passte in dieses Milieu, so dass es dem Lesespaß nicht gemindert hat. Ich habe das Buch bis zum Schluss genossen und kann es guten Gewissens weiterempfehlen.