Flüchtige Begegnung

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signalhill Avatar

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"Wo du mich findest" von Anne Barns hat mich vor allem wegen des markanten Covers angezogen, und als Schwimmerin fühle ich mich hier auch besonders angezogen. Der Roman selbst schwimmt nur so dahin und überzeugt durch eine besondere Leichtigkeit im Schreibstil, doch es steckt so viel mehr dahinter als nur der Tageslauf der Übersetzering Sophie.

Sophie hat einen Fremden mit Kaffee überschüttet, doch das Bild des Fremden geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie kennt den Fremden nicht, doch sie projiziert sehr viel in diese Begegnung; ja, sie träumt jede Nacht von ihm.

Der Fremde wird für Sophie zu einer Flucht, hinter der so viel mehr steckt als diese flüchtige Begegnung. Ist es eine Flucht aus der möglicherweise nur aus Gewohnheit fortgeführten Begegnung? Dabei scheint auf den ersten Blick doch mit Thomas alles in Ordnung zu sein. Doch Sophie hat noch ein paar "Päckchen" zu tragen, u.a. den Tod ihrer besten Freundin. Der Fremde wird zu einer Hoffnung, vielleicht zu einer Liebe, die unerreichbar bleibt und daher doch so anziehend ist?

"Wo du mich findest" hat mich sehr überrascht, hatte ich doch eher eine oberflächliche Liebesgeschichte erwartet. Doch in diesem Buch steckt so viel mehr. Und so wird die flüchtige Begegnung wohl auch am Ende nur dies bleiben, aber andere Dinge treten an die Oberfläche. Gern würde ich diesen leichtfüßigen Roman hier vorab lesen.