Das Leben von Irma

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isabell Avatar

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Irma lebt 1929 mit ihrer Schwester Martha zusammen in einer Wohnung in Berlin. Sie arbeitet als Verkäuferin im KaDeWe und lernt, nachdem sie sich seit Kindertagen alleine mit ihrer Schwester durchs Leben "gekämpft hat, zufällig den Frauenarzt Erich kennen und sie verlieben sich. Erich ist Jude und kommt durch die Folgen des Nationalsozialismus Jahre später zu Tode. Irma möchte das gegenseitig gegebene Eheversprechen nach Kriegsende immer noch einlösen und versucht mit Hilfe der Juristen dies zu verwirklichen.

Der Roman beruht auf Tatsachen und mich hat er deswegen einerseits sehr bewegt, andererseits konnte ich mich in Irma nicht mehr hineinfinden, die einen verstorbenen Mann heiraten möchte und dafür quasi alles gibt. Ich fand ihre Liebe zwar überaus bewegend, doch machte sich gleichzeitig Verzweiflung in mir breit, weil ich Mitleid mit ihr hatte.
Während mich der Teil der Geschichte, in der ich viel aus Irmas Kindheit und Jugend erfahre, sowie die Liebe von Irma zu Erich sehr bewegte und ich das Gefühl hatte dabei zu sein, konnte mich das Leben nach dem Krieg überhaupt nicht "abholen". Hier spürte ich keinen emotionalen und auch keinen rationalen Zugang, sondern fühlte mich wie ein Zuschauer, der von ganz weiter Ferne das Geschehen verfolgt.
Drei Sterne