Traurig und bewegend

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lymon Avatar

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Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Roman „Wo du nicht bist“ von Anke Gebert, der rund um die Nazi-Zeit spielt, ist ein packendes Stück Zeitzeugenschaft über die schrecklichen Vergehen des Hitler-Regimes insbesondere den Juden gegenüber. Faszinierend ist daneben auch, zu erfahren, wie das Leben in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts sich für die ärmere Bevölkerung in einer Metropole wie Berlin gestaltete. Wie sich diese oft mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsarbeiten und in sehr beengten Behausungen, den klassischen Mietskasernen, notdürftig über Wasser halten musste. Daneben lebten andere in sehr wohlhabenden Verhältnissen. Auch von der Begegnung dieser zwei gegensätzlichen sozialen Milieus wird erzählt. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit traurigem Ausgang zieht den Leser in seinen Bann. Die Anlage des Romans ist bemerkenswert. Im zweiten Teil des Romans bekommt der Leser erst nach und nach die fehlenden Puzzleteile der Liebesbeziehung zwischen Erich und Irma geliefert. Ein Roman, der tief berührt.