Unglaublich traurig

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lesepixie Avatar

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Romane, die im dritten Reich spielen und das Unrecht sowie die Gräueltaten jener Zeit abbilden machen mich beim Lesen immer wieder von Neuem fassungslos. Aber gerade in der heutigen Zeit werden sie leider wieder immer wichtiger, da es zu viele gibt, die das damals Geschehene vergessen zu haben scheinen oder gar schlichtweg verleugnen, wodurch die Gefahr wächst, dass sich Geschichte wiederholt.
In diesem Buch wird die wundervolle, tiefe Liebe eines Paares, Irma und Erich, beschrieben, das wirklich gelebt hat. Der Leser erfährt, wie sie sich kennen und lieben lernten, wie sie lebten, wie sich Deutschland um sie herum veränderte und ihnen das Leben schwer machte, wie sie unter der Stimmung und den neuen Gesetzen litten bis sie nicht mehr zusammen sein durften und Erich das Schicksal mit so schrecklich vielen Juden teilen musste und ganz aus seinem Leben gerissen und schließlich umgebracht wird.
Wie stark ihre Liebe war, sieht man eindrücklich daran, wie Irma auch über den Tod hinaus für diese kämpft und Erich schließlich post mortem doch noch heiraten darf. Doch der Weg dahin ist lang und steinig.
Da der Roman mit der Hochzeit beginnt, und man die deutsche Geschichte ja kennt, wird der Leser von den Ereignissen nicht überrascht. Was einen mitreißt, sind einerseits diese starken Gefühle, die Irma zu diesem ungewöhnlichen Schritt bewegen und der Weg, den sie einschlägt, um ihren Erich doch noch heiraten zu dürfen, andererseits Ereignisse sowie Gedanken und Handlungen der Protagonisten, die eindrücklich veranschaulichen, warum so selbst begüterte Menschen meist nicht rechtzeitig fliehen konnten.