Gute Grundidee, aber ...

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patriciapp Avatar

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Die Idee von Anna Hopes Roman "Wo wir uns treffen" gefällt mir richtig gut. Ich liebe das Setting, ein altes englisches Herrenhaus samt riesigem Landbesitz, der in den letzten Jahren einer Renaturierung unterzogen wurde.
Auch die Figuren sind interessant gestaltet und bieten viel Potential für Drama.
Leider neigt die Autorin zu erzählerischen Ausschweifungen. Der Schreibstil ist nicht schlecht, aber die über 440 Seiten sind einfach zu langatmig und ausufernd in den Nebenhandlungen. Für meinen persönlichen Geschmack hätte kürzer und knackiger einen besseren Spannungsbogen erzeugt. So hätte man z.B. die vielen Wiederholungen um Neds Musikgeschmack weglassen können. Oder auch Rowans begeisterte Nachforschungen zur Verwesung erwähnen können, aber sie nicht seitenweise darüber referieren lassen müssen.
Dann wäre der Plottwist vermutlich auch etwas mehr eingeschlagen. So wurde der Skandal vom Drumherum überlagert.
Ich habe relativ schnell damit begonnen, neben dem Lesen auch das Hörbuch zu hören, um in der Geschichte voranzukommen. Hätte ich das Buch nur gelesen, hätte ich es vermutlich abgebrochen, was schade gewesen wäre, denn der eigentliche Skandal, um den es ging, der war schon interessant. Aber dass man sich dazu durchbeißen muss, schmälert den Lesegenuß schon.