Keine "sympathische" Familie

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isabell Avatar

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Auf dem Cover des Buches sieht man ein großes, altes Anwesen, was mitten in einem großen Park zu liegen scheint. Ein großer Familienbesitz sowie viel Land genau dies ist es, worum es in dem Erbe einer Familie geht. Das Familienoberhaupt Philip Brooke verstirbt und ich lerne die einzelnen Familienmitglieder kennen, sowieso einige andere Personen. Interessant ist es es, dass dabei immer wieder der Fokus sprunghaft wechselnd auf eine Person gelegt wird und aus dessen Sichtweise erzählt wird. Außerdem findet das eigentliche Geschehen in der Gegenwart in fünf Tagen statt. Was ich gut finde, ist, dass auch die siebenjährige Enkelin viel Raum im Roman bekommt. Sie hat mein größtes Mitgefühl, weil sie nicht für diese Situation verantwortlich ist oder sie verändern kann. Bei ihr spüre ich auch Trauer, den Verlust, was sie mit intensiver Beschäftigung, was mit dem Menschen bzw. dessen Körper nach dem Tod "verarbeitet". Ansonsten habe ich das Gefühl, während ich die Schönheit der fragilen Natur spüre, das die Familienmitglieder, die Witwe und die drei erwachsenen Kinder alle sehr mit sich selbst beschäftigt sind, ebenso wie andere Protagonisten. Was ist mit dem Erbe? Wer "will" was? Es kommen nun ganz viele unangenehme Wahrheiten zu Tage. Viele Fragen bleiben am Ende offen, da es viele Entwicklungen in kurzer Zeit gegeben hat. Sympathisch oder wirklich nah sind mir die wenigsten der Menschen gekommen und ich bin froh nicht Teil dieser Familie oder des Umfeldes zu sein. Ein sehr vielschichtiger Roman, der sich mit Beziehungen der Menschen, der Natur und dem historischen Hintergrund des Erbes befasst. Vielleicht liegt es an der Distanz zu den Figuren oder aber auch an manchen kleinen sehr detaillierten Schilderungen, dass die Geschichte sich für mich beim Lesen zog. Von mir drei Sterne