Schweres Erbe
Ein riesiges Anwesen in Sussex, 400 ha Land in herrlicher Natur, ein prächtiges englisches Herrenhaus aus dem 18. Jh., etwas heruntergekommen, aber architektonisch wertvoll und voller Kunstschätze, seit 7 Generationen im Besitz der Familie Brooke. Dort erleben wir 5 Tage im Mai. Der Besitzer Philip Brooke ist gestorben, er hinterlässt seine Witwe, 3 erwachsene Kinder und 3 Enkel, die sich anlässlich der Beerdigung auf dem Anwesen treffen. Ein kleiner Kreis soll es sein, nur die engste Familie und ein paar wenige Personen, die mit der Familie verbunden sind. Alle werden verfolgt von Erinnerungen, manche von Ängsten, jeder auf seine Art. Philips Sohn bringt ungebeten einen Freund mit, der auf dem Anwesen gerne in ein sehr exklusives Resort investieren würde, die jüngere Tochter hat gar eine Fremde eingeladen. Diese Amerikanerin ist die Tochter einer inzwischen verstorbenen Frau, die Philips junge Geliebte in den USA war, wo er viele Jahre mit ihr gelebt hatte, fernab von Frau und Kindern.
Der Roman ist leicht zu lesen, voller Spannung, angereichert mit sehr lebendigen Beschreibungen der Natur, die das Anwesen umgibt. (Ein Teil der Ländereien wurde auf Betreiben Philips und seiner älteren Tochter in den letzten Jahren renaturiert, ein Naturschutzprojekt mit Vorzeigecharakter.) Der Stil erinnert an ein Drehbuch, viele Dialoge in wörtlicher Rede, und wenn es spannend wird, kommt ein Cut.
Rasch wird klar, dass hier keine harmonische Familie zusammenkommt, sondern lauter verstörte, durch Kindheit und Vergangenheit beschädigte Individuen. Sie haben, jede und jeder für sich, Mühe ihr Leben zu bewältigen und versuchen dies zu verbergen. Sie werden von sehr unterschiedlichen Interessen und Gefühlen geleitet, in die wir tiefe Einblicke nehmen können. Es kommt zu Spannungen, zum Eklat. Überlagert wird die Familiengeschichte von gesellschaftlichen Fragen, auch der Umweltzerstörung, der Frage nach der Herkunft des Familienvermögens, nach Herrschaft, Kolonialismus und Sklaverei.
All dies ist komplex und vielschichtig. Der schlichte Aufbau der Story, die kammerspielartige Inszenierung bilden den Rahmen für eine Geschichte, die lange nachhallt.
Der Roman ist leicht zu lesen, voller Spannung, angereichert mit sehr lebendigen Beschreibungen der Natur, die das Anwesen umgibt. (Ein Teil der Ländereien wurde auf Betreiben Philips und seiner älteren Tochter in den letzten Jahren renaturiert, ein Naturschutzprojekt mit Vorzeigecharakter.) Der Stil erinnert an ein Drehbuch, viele Dialoge in wörtlicher Rede, und wenn es spannend wird, kommt ein Cut.
Rasch wird klar, dass hier keine harmonische Familie zusammenkommt, sondern lauter verstörte, durch Kindheit und Vergangenheit beschädigte Individuen. Sie haben, jede und jeder für sich, Mühe ihr Leben zu bewältigen und versuchen dies zu verbergen. Sie werden von sehr unterschiedlichen Interessen und Gefühlen geleitet, in die wir tiefe Einblicke nehmen können. Es kommt zu Spannungen, zum Eklat. Überlagert wird die Familiengeschichte von gesellschaftlichen Fragen, auch der Umweltzerstörung, der Frage nach der Herkunft des Familienvermögens, nach Herrschaft, Kolonialismus und Sklaverei.
All dies ist komplex und vielschichtig. Der schlichte Aufbau der Story, die kammerspielartige Inszenierung bilden den Rahmen für eine Geschichte, die lange nachhallt.