Unglaublich traurig

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fluxx Avatar

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Ein unglaublich trauriges und bedrückendes Thema, denn vor der Gefahr eine unheilbare Krankheit zu bekommen ist niemand gefeit und deshalb geht es auch so unter die Haut! Taschentücher sind erforderlich!

Die Krebserkrankung seiner Frau, die ihnen nur noch wenig Zeit läßt, zwingt einen Mann dazu, sie aus dem Sterbehospiz zu "entführen", um mit ihr gemeinsam ihre letzten Wünsche zu erfüllen und zu erleben. Dazu gehört eine Flussfahrt, auf der sie einige schöne Begegnungen mit anderen Menschen haben, die ihnen weiterhelfen. Aber sie erleben auch rücksichtslose Gewalt, werden überfallen und ausgeraubt, so daß es mitunter aussichtslos erscheint, ihr Ziel zu erreichen. Unterwegs gibt es zum Glück auch Situationen zum Schmunzeln und der Umgang der beiden miteinander ist so liebevoll, manchmal auch witzig-ironisch, so daß es trotz des tragischen Hintergrunds nie zu melancholisch oder rührselig wird. Ja man könnte den Umgang des Mannes mit der Krankheit seiner Frau sogar teilweise als unsentimental bezeichnen, denn sonst wäre es für ihn nicht zu ertragen. Diese Hilflosigkeit und Wut darüber, ihr nicht helfen zu können, ist sehr gut nachvollziehbar vom Autor beschrieben.

Abwechslungsreich ist, daß die Handlung immer zwischen Rückblicken zu der Zeit, als sie sich kennen und lieben gelernt haben und der aktuellen Flussfahrt hin- und herspringt. Auch die stimmungsvollen Beschreibungen von Landschaften und Tieren, mit einer bildreichen und ausdrucksstarken Sprache, mildern das schwierige Thema etwas ab. Bei soviel Leid und dem zermürbenden Kampf gegen den Krebs als Leser dabeizusein, ist nichts für unbeschwerte Gemüter, aber auf jeden Fall lesenswert!