Eine bewegende Geschichte

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norell Avatar

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In ihrem neuesten Roman "Wohnverwandschaften" nimmt Isabel Bogdan die Leser mit auf eine warmherzige, humorvolle und zugleich tief bewegende Reise in das Leben einer ungewöhnlichen WG. Diese Gemeinschaft besteht aus Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen und Lebenssituationen, die sich auf ebenso turbulente wie auch berührende Weise den Herausforderungen des Alltags stellen. Was auf den ersten Blick wie eine leichte, humorvolle Erzählung wirkt, enthüllt bald tiefere Schichten - insbesondere durch das Thema Demenz, das in der Geschichte eine bedeutende Rolle spielt. Bogdan gelingt es, das Thema einfühlsam und respektvoll zu behandeln. Dabei wird der Alltag mit Demenz weder beschönigt noch dramatisiert - vielmehr wird gezeigt, wie eine Gemeinschaft versucht, gemeinsam mit dieser Herausforderung umzugehen. Gerade dieser Aspekt des Buches hat mich sehr berührt. Es ist diese Mischung aus Komik und tiefer Ernst, die das Buch so besonders macht.
Jede einzelne Figur im Roman ist gut ausgearbeitet. Isabel Bogdan hat es geschafft Charaktere zu kreieren, die lebendig und authentisch wirken. Man kann sich in jede Person gut hineinversetzen und im Verlauf des Buches wachsen sie einem ans Herz. Als Leser fühlt man sich oft, als sei man Teil dieser Gemeinschaft und würde das Geschehen hautnah miterleben.
Bogdans Schreibstil ist leicht und humorvoll, was besonders durch die lebhaften Dialoge zur Geltung kommt. Zugleich gelingt es ihr, ernste Themen behutsam und einfühlsam einzuflechten. Diese Kombination macht das Buch zu einer sowohl unterhaltsamen als auch nachdenklichen Lektüre.
Zusammenfassend lässt sich sagen, "Wohnverwandschaften" ist ein Roman, der durch seine Mischung aus Humor, Tiefe und Menschlichkeit überzeugt. Isabel Bogdan schafft es, eine Geschichte über das Zusammenleben in einer unkonventionellen Gemeinschaft zu erzählen, die zugleich leicht und unterhaltsam, aber auch berührend und nachdenklich ist. Die Figuren sind so facettenreich und lebendig, dass man sich mühelos in sie hineinversetzen kann und mit ihnen lacht, fühlt und mitfiebert. Dieser Roman ist eine wunderbare Erinnerung daran, dass Familie nicht nur durch Blutsverwandtschaft definiert wird, sondern vor allem durch das Miteinander und die Fürsorge füreinander.