Zeitgeist getroffen
In „Wohnverwandtschaften“ begleiten wir eine untypische Wohngemeinschaft, die aus vier sehr unterschiedlichen Charakteren besteht und im Laufe der Zeit zu einer richtigen Familie zusammenwächst, die sich umeinander kümmert und füreinander sorgt.
Wir haben Jörg, den eigentlichen Besitzer der Wohnung, der nach dem Tod seiner Lebensgefährtin nicht alleine leben wollte und davon träumt mit seinem Bully noch einmal eine längere Reise durch Osteuropa zu machen, aber irgendwie nicht so richtig loskommt. Die Wohnung vermietet er u.a. auch wegen dieser Reisepläne unter, um das Geld dafür zusammenzubekommen.
Anke, eine beschäftigungslose Schauspielerin in ihren 50ern, und Murat, ein Deutschtürke, der leidenschaftlich gerne kocht und im Schrebergarten Gemüse anbaut, sind die beiden ersten WG-Mitbewohner, die bei Jörg einziehen. Als Murat einen Aushang sieht, ist mit der Zahnärztin Constanze die WG komplett. Constanze hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und sucht eine Übergangswohnung, bis sie was passendes für sich alleine gefunden hat. Doch dann bleibt sie doch irgendwie länger in dieser WG und freundet sich mit der Geselligkeit und Gemeinschaft an.
Die Geschichte bekommt einen anderen Dreh, als Jörg immer vergesslicher wird und vor allem Constanze und Anke eine aufkommende Demenz befürchten. Hier bekommt man so richtig mit, dass es sich nicht nur um eine reine Wohngemeinschaft handelt, sondern das sich die Mitglieder auch wirklich umeinander sorgen und kümmern. Wie es eine Familie eben auch tun würde.
Die Kapitel sind sehr kurz und immer abwechselnd aus Sicht eines der vier WG-Mitgliedern geschrieben. Zwischenzeitlich sind die Kapitel auch wie Theaterstücke in Dialogform verfasst. Dadurch ist es beim Lesen immer abwechslungsreich. Außerdem fangen die Kapitel immer mit den entsprechenden Tagesdaten an, wodurch man den Roman zeitlich gut einordnen kann.
Meine Erwartungen an den neuen Roman von Isabel Bogdan konnten leider nicht ganz erfüllt werden. Zwar finde ich, dass die Autorin mit dem Thema einen Zeitgeist getroffen hat und diese Art Lebenskonstrukt in unserer heutigen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, da es immer mehr alleinstehende Menschen gibt, aber so richtig konnten mich das Buch nicht packen. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man zwar von jedem Mitbewohner einen Einblick in dessen Gedankenwelt, aber gerade auf Gefühlsebene konnte keine wirkliche Tiefe entstehen. Für mich blieb alles Zwischenmenschliche irgendwie oberflächlich und durch die teilweise größeren Zeitsprünge auch manche Geschehnisse ungeklärt. Auch auf der Humor-Ebene bin ich von der Autorin anderes gewohnt und hatte mir ein bisschen mehr „was zum Schmunzeln“ erhofft. Der Schreibstil an sich ist natürlich trotzdem schön, das Buch gut lesbar und kurzweilig, aber die Geschichte wird mir leider auf Grund der fehlenden Tiefe, trotz der Demenz-Thematik, nicht in Erinnerung bleiben.
Wir haben Jörg, den eigentlichen Besitzer der Wohnung, der nach dem Tod seiner Lebensgefährtin nicht alleine leben wollte und davon träumt mit seinem Bully noch einmal eine längere Reise durch Osteuropa zu machen, aber irgendwie nicht so richtig loskommt. Die Wohnung vermietet er u.a. auch wegen dieser Reisepläne unter, um das Geld dafür zusammenzubekommen.
Anke, eine beschäftigungslose Schauspielerin in ihren 50ern, und Murat, ein Deutschtürke, der leidenschaftlich gerne kocht und im Schrebergarten Gemüse anbaut, sind die beiden ersten WG-Mitbewohner, die bei Jörg einziehen. Als Murat einen Aushang sieht, ist mit der Zahnärztin Constanze die WG komplett. Constanze hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und sucht eine Übergangswohnung, bis sie was passendes für sich alleine gefunden hat. Doch dann bleibt sie doch irgendwie länger in dieser WG und freundet sich mit der Geselligkeit und Gemeinschaft an.
Die Geschichte bekommt einen anderen Dreh, als Jörg immer vergesslicher wird und vor allem Constanze und Anke eine aufkommende Demenz befürchten. Hier bekommt man so richtig mit, dass es sich nicht nur um eine reine Wohngemeinschaft handelt, sondern das sich die Mitglieder auch wirklich umeinander sorgen und kümmern. Wie es eine Familie eben auch tun würde.
Die Kapitel sind sehr kurz und immer abwechselnd aus Sicht eines der vier WG-Mitgliedern geschrieben. Zwischenzeitlich sind die Kapitel auch wie Theaterstücke in Dialogform verfasst. Dadurch ist es beim Lesen immer abwechslungsreich. Außerdem fangen die Kapitel immer mit den entsprechenden Tagesdaten an, wodurch man den Roman zeitlich gut einordnen kann.
Meine Erwartungen an den neuen Roman von Isabel Bogdan konnten leider nicht ganz erfüllt werden. Zwar finde ich, dass die Autorin mit dem Thema einen Zeitgeist getroffen hat und diese Art Lebenskonstrukt in unserer heutigen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, da es immer mehr alleinstehende Menschen gibt, aber so richtig konnten mich das Buch nicht packen. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man zwar von jedem Mitbewohner einen Einblick in dessen Gedankenwelt, aber gerade auf Gefühlsebene konnte keine wirkliche Tiefe entstehen. Für mich blieb alles Zwischenmenschliche irgendwie oberflächlich und durch die teilweise größeren Zeitsprünge auch manche Geschehnisse ungeklärt. Auch auf der Humor-Ebene bin ich von der Autorin anderes gewohnt und hatte mir ein bisschen mehr „was zum Schmunzeln“ erhofft. Der Schreibstil an sich ist natürlich trotzdem schön, das Buch gut lesbar und kurzweilig, aber die Geschichte wird mir leider auf Grund der fehlenden Tiefe, trotz der Demenz-Thematik, nicht in Erinnerung bleiben.