abgründig

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izzy050 Avatar

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Das Buchcover und der Titel passen gut zueinander und auch gut zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen. Die Überschrift jedes Kapitels mit dem Namen der Person, aus deren Sicht erzählt wird, war hilfreich um nicht den Überblick zu verlieren. Am Anfang fand ich alles etwas befremdlich. Menschen die ohne Strom, fließend Wasser, Telefon, Internet oder sonst irgendeiner modernen Technik in einer geradezu lebensfeindlichen Umgebung auf einem Berg, nahe eines Gletschers, zweieinhalb Stunden Fußmarsch von dem, was der Zivilisation auch nur im entferntesten nahe kommt, leben sollen. Das erschien mir doch erst recht abwegig, aber wenn man dran bleibt und sich auf diese Vorstellung einlässt, dann erscheint es einem immer weniger abwegig. Es gibt natürlich auch kriminalistische Inhalte, ein Mädchen verschwindet, ebenso wie im Laufe der Jahre eigentlich immer wieder junge Frauen verschwunden sind, aber doch so unauffällig am Rande der Gesellschaft, dass lediglich eine Person sich über ein Jahrzehnt weigerte, dabei an einen Zufall zu glauben und letzten Endes nicht nur eine Mordserie, sondern auch die unwirkliche Gemeinde, die nicht nur am Rande der Gesellschaft, sondern weit außerhalb davon lebt, ans Licht bringt. Die Figuren haben wir gut gefallen und die Gesellschaftskritik ist nicht zu überlesen. Wer mal Lust auf ein außergewöhnliches Buch mit außergewöhnlichen Protagonisten hat, ist hier genau richtig!