Der Tod in den Bergen

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imperatorwilma Avatar

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Am Ende eines engen Tales, an den Hängen der Alpen liegt das winzige Dorf Jakobsleiter. Hier findet das leben noch ohne Elektrizität und moderne Kommunikation im Einklang mit der Natur statt. Hier wachsen Jesse und Rebekka auf, denen ständig eingetrichtert wird, dass unten im Tal das Böse lauert, dass nur darauf wartet, die Lebensweise der Bewohner:innen Jakobsleiters zu vernichten. Doch Rebekka ist davon nicht überzeugt. Sie will Jakobsleiter verlassen und die weite Welt kennenlernen. Doch da verschwindet sie auf einmal spurlos. Wie schon davor dutzende andere junge Frauen in der abgelegenen Alpenregion. Alles scheint Zufall zu sein. Nicht jedoch für die Smilla, die beim lokalen Fernsehen arbeitet. Sie sieht Parallelen zum Verschwinden ihrer Jugendfreundin Juli vor zehn Jahren, und macht sich auf die Suche, die Wahrheit aufzudecken.

Das Buch beginnt recht ruhig, beinahe schon zu ruhig, denn man bekommt alle wichtigen Protagonist:innen vorgestellt, taucht in deren Alltag ein. Doch mit Voranschreiten des Buches nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf und die Ereignisse beginnen sich schon fast zu überschlagen. Die Autorin vermag es wirklich, die Leserschaft an der Stange zu halten. Der Spannungsbogen ist gut gezogen, wird beständig mit neuen Geschehnissen genährt. Hinzu kommt der flüssige und unterhaltsame, wenn auch unaufregende Schreibstil der Autorin, der sich wunderbar für einen Thriller eignet. Diese Paarung ergibt das Potential für einen wahren Pageturner.

Das alleine macht ein Buch aber noch zu nichts besonderem. Mich, als der ich wenige Thriller lese, konnte die Autorin vor allem mit der mystischen Stimmung und dem Setting überzeugen. Die Alpen kommen sehr natürlich herüber und die Natur wird beim Lesen schon fast greifbar. Die beiden Handlunsschauplätze, Jakobsleiter am Berg und Almenen im Tal, bzw. deren Bewohner:innen lassen die Stimmung aber erst so richtig aufleben. Man fühlt sich fort aus dem 21. Jahrhundert gerissen, weil Denken und Handeln vielfach einem so vorkommen, als würde man sich noch in den Fünfzigern bewegen.

Richtig gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, die sich abwechseln. Ein rundum gutes Bild entsteht, und man bekommt die meisten der handelnden Personen so richtige Nahe zu fühlen. Hinzu kommt noch die Auflösung der Geschichte, also der Vermisstenfälle. Hier schaffte es die Autorin mich beim Lesen noch einmal richtig vom Hocker zu hauen. Denn viele es kommt ähnlich wie erwartet, doch in komplett anderen Formen.

Insgesamt hat das Buch einfach Spaß gemacht und mich einfach begeistern können.