Eine mysteriöse Siedlung mit vielen Geheimnissen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
thrillertopia Avatar

Von

Ein Ort am Rande der Zivilisation, in dem raue Gesetze herrschen, wie im Mittelalter. Nur wenige Frauen leben dort. Als Jesses Freundin Rebekka plötzlich verschwindet, macht er sich große Sorgen, doch als plötzlich auch seine Lehrerin spurlos verschwindet, macht er sich auf die Suche nach den vermissten Frauen.
Auch Smilla sucht ihr seit 10 Jahren verschollene Freundin Juli, die sie schmerzlich vermisst. Als plötzlich ein Kind vor ihr Auto läuft, das Julie ähnelt, hegt sie Hoffnung, ihre Freundin wiederzufinden. Smilla beginnt hinter den mysteriösen Geheimnissen um die Siedlung am Berg und der Jakobsleiter näher zu erforschen.
Der 416-seitige Thriller wird aus Sicht der Beteiligten Smilla, Edith, Jesse, Laura, Rebekka, und Isaiah in der ICH-Perspektive erzählt.

Der Einstieg war spannend, doch leider ebnete die Spannung schnell ab, und wurde eher zäh und langatmig. Immer wieder kamen Sequenzen hervor, die etwas Spannung mitbrachten, doch das Ruder nicht umrissen. Auf den letzten 100 Seiten schwappte die Spannung erneut auf, und brachte mir endlich das, was ich von einem Thriller erwarte. Spannung mit Nervenkitzel, und ich dachte, das Ende wird grandios. Doch auch dort flachte es leider schnell ab.

Der Schreibstil ist kindlich, naiv. Eigentlich bin ich ein Fan von einfachen Sätzen, doch hier endete es bei mir eher in genervt sein, denn obwohl auch aus der Sicht von Erwachsenen geschrieben wurde, waren deren Gedanken eher die eines Kindes. Manche teils langen, verschachtelten Sätze, haben mich in einen Kampf mit dem Buch gebracht.

Das Ende wollte ich mir trotzdem nicht nehmen lassen. Die Auflösung war anders als erwartet, auch wenn ich den Täter schon früh in Verdacht hatte.
Ich weiß welche Arbeit und Herzblut in jedem Buch steckt, die Bewertung stellt nur meinen persönlichen Geschmack dar, der leider nicht meinen Nerv traf. Ich liebe ICH-Perspektiven, doch diese Art war mir auf Dauer zu langatmig, zu ausgeschweift. 100 Seiten weniger hätten dem Roman etwas mehr Wind verpasst. In allen Facetten wird über alles und jeden Berichtet.

Die Kapitel sind kurzgehalten, oft mit Cliffhanger. Eigentlich liebe ich kurze Kapitel, jedoch empfand ich den stetige Personenwechsel als anstrengend. Wenn ich gerade in die Person eintauchen konnte, war das Kapitel bereits vorbei und die nächste Person erzählte seine Geschichte.
Was mir zudem nicht gut gefiel, war das naive Verhalten mit dem Wolf, das etwas Märchenromantik beinhaltet. Der Name Jakobsleiter hat mich irritiert, denn diese gibt es in der spirituellen/biblischen Hinsicht tatsächlich und ich habe immer den Kontext dazu gesucht.
Ich bin ehrlich und kann leider nur 3 von 5 vergeben. Soll sich aber bitte jeder sein eigenes Urteil fällen.