"Immer brav schweigen, wenn man überleben will"

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Eine scheinbar idyllische Bergwelt, in der doch immer wieder junge Frauen verschwinden, eine religiös abgeschottete, unzugängliche Siedlung auf einem Berg, fernab von Zivilisation und Modernität, die aus der Zeit gefallen scheint - ideale Voraussetzungen für das Setting dieses Thrillers.

Die Handlung wird aus der Sicht verschiedener Akteure erzählt, wodurch das Leben in Jakobsleiter als auch das in der "echten Welt", und die Bilder und Meinungen, die beide jeweils voneinander haben, sehr eindrücklich zu erleben sind.
Zu Anfang wirken vor allem die Polizei- und Pressecharaktere eher karikiert, aber im Laufe der Geschichte werden die Figuren realistischer. Vor allem die Kinder aus Jakobsleiter sind beeindruckend charakterisiert, besonders Edith, deren anerzogene Sicht auf die Welt eine tief verstörende Wirkung hat.

Die Dramaturgie der Handlung ist absolut geschickt und kunstvoll aufgebaut. Während man sich anfänglich durch die verschiedenen Charaktere und die Logistik des Settings erst einmal in die Geschichte hineinfinden muss, wird sie dann zunehmend spannender und schneller, packt den/die Lesende/n und lässt nicht mehr los.