Jakobsleiter

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vanessa_91 Avatar

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Meine Meinung und Inhalt

"Zu schnell, denke ich, zu schnell, und schlage in der nächsten Sekunde schon mit dem Rumpf gegen eine Ecke, die ich in der
Dunkelheit nicht kommen sah. Ich schreie nun doch, meine Füße werden um die Ecke herumgerissen, mein Körper knallt
gegen die gegenüberliegende Wand, ich werde rückwärts durch den nächsten Tunnelgang geschleift. Ich schreie lauter, greife
um mich, will mich irgendwo festhalten. Aber der Stein ist glatt und der Zug an meinen Füßen stark. Ich weiß, was
dort draußen steht und an mir zerrt und dass ich ihm nichts entgegenzusetzen habe." (ZITAT)

Bereits der Beginn des Buches konnte mich fesseln und neugierig machen. Nach und nach erzählt Vera Buck mehr über die Bewohner in Jakobsleiter und die Stadtbewohner sowie das Verhältnis der beiden "Gemeinden".

Ich wusste am Anfang noch nicht, in welche Richtung das Buch geht, bzw. worum es genau geht und genau das hat Spannung für mich erzeugt.

Sehr authentisch schildert Buck die Umgebung und die einzelnen Protagonisten wie zum Beispiel Jesse auf der Suche nach seiner Freundin Rebekka und die griesgrämigen Bewohner von Jakobsleiter mit ihrer ganz eigenen Vergangenheit.

Der Schluss mit der "Auflösung" hat mir gut gefallen, auch wenn er etwas kurz gehalten wurde im Epilog. Für mich eine absolute Leseempfehlung.


Inhalt:

Hoch in den Bergen liegt die Siedlung Jakobsleiter, abgeschieden von der modernen Welt. Hier gelten die Regeln der Natur – rau, erbarmungslos, aber verlässlich. Das denkt zumindest Jesse. Ihm und den anderen Kindern von Jakobsleiter wurde eingetrichtert, dass alles Böse unten in der Stadt wohnt. Doch seine Freundin Rebekka glaubt nicht daran, sie will die Siedlung verlassen. Dann verschwindet Rebekka. Und sie ist nicht die Einzige. In der Bergregion werden immer wieder Frauen vermisst. Nur die Journalistin Smilla, die vor Jahren ihre Freundin Juli in der Gegend verloren hat, sieht einen Zusammenhang. Erst recht, als ihr ein verwahrlostes Mädchen vors Auto läuft, das verblüffende Ähnlichkeit mit Juli hat. Das Misstrauen gegenüber den Bewohnern von Jakobsleiter wächst, und nicht nur Jesse wird Opfer von brutalen Angriffen. Währenddessen gerät Smilla einem Geheimnis auf die Spur, das alle vermeintlichen Wahrheiten aus den Angeln hebt …

"Nur wer in der Vergangenheit lebt, ist für die moderne Welt unsichtbar." (ZITAT)

Vera Buck, 1986 in NRW geboren, studierte Journalistik, Europäische Literaturwissenschaft und Drehbuch in Europa und den USA. Sie erhielt Stipendien und Auszeichnungen im In- und Ausland. Ihr erster Roman «Runa» war für den Friedrich-Glauser-Preis 2016 nominiert. Vera Buck lebt und arbeitet als freie Autorin in Zürich. «Wolfskinder» ist ihr Thriller-Debüt.