Roman mit Thriller-Elementen

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bookdevourer Avatar

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*3,5 Sterne
In der ersten Hälfte entwickelt sich die Geschichte erst einmal recht langsam und nimmt sich damit Zeit, alle Charaktere und Schauplätze zu etablieren.
Man folgt abwechselnd sechs verschiedenen Protagonisten, die alle ihren einen Teil der Geschichte erleben, manchmal in Überschneidung mit den anderen Hauptfiguren. Smillas Kapitel gefielen mir wohl am Besten, unter anderem wegen ihrer Introspektion, ihren Rückblicken und ihrer teilweise romantisch anmutenden Auffassung, aber der Schreibstil war auch bei allen anderen Figuren durchweg gelungen.
Im Verlauf des Buches wird verschiedenen Fällen nachgegangen (oder ist das alles nur ein einziger weitreichenderer Fall?), doch ich muss zugeben, dass ich den Täter im Bezug auf eines seiner Opfer bereits auf halbem Weg erraten habe. Allerdings war das eben kein Wissen, sondern nur so ein Gefühl und daher würde ich nicht sagen, dass dies eine Schwäche des Buches ist.
Nach anfänglichem Interesse allerdings hat mich das Rätsel um die verschwundenen Frauen im weiteren Verlauf nicht mehr richtig gefesselt und da meine Neugier nur selten wieder aufgefrischt wurde, hat mich später eher die Hintergrundgeschichte interessiert als der eigentliche Fall.
Das Ende fühlt sich, obwohl alles aufgeklärt wurde, dennoch etwas unfertig an... als gäbe es noch etwas zu sagen. Zudem gibt es ein paar Dinge, die (teilweise erst im Nachhinein betrachtet) eher wenig Sinn machen. Wer zum Beispiel stellt eine Antenne auf einen Berg, auf dem es weder Strom noch Handys haben?