Tiefgründig, spannend und überraschend

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rafee Avatar

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Das Cover in mystischem Dämmerlicht lässt die Phantasie spielen und ließ bei mir eine Gänsehaut entstehen. Diese zieht sich weiter im Prolog und die aufkommende Spannung hält sich dank den unerwarteten Wendungen und dem mitreißenden Schreibstil von Vera Buck dann tatsächlich auch bis zum Schluss.

"Wolfskinder" wird aus der Perspektive verschiedener Handlungspersonen im Ich-Erzählstil vermittelt, so dass man zum einen, einen guten Überblick über die Handlungsstränge und deren Verwicklungen bekommt, aber zeitgleich die Szenen nie aus einer allwissenden Perspektive überblicken kann. Statt klassischer Kapitel, wechseln hier die Erzählperspektiven in kurzen Abständen, was mich zunächst irritiert hat, aber dann gut gefiel.

Besonders Jessi's Geschichte ging mir Nahe, der nichts falsch gemacht hat und so viel Leid erfahren muss, nur aufgrund seiner Herkunft.
Zur Mitte des Buchs, klang es für mich, als würde man bereits auf das Ende zusteuern und ich habe mich gewundert, was auf den übrigen 200 Seiten jetzt noch kommen soll. Was soll ich sagen, es kam noch sehr viel und ich konnte den Thriller bis zum überraschenden Ende kaum aus der Hand legen. Allerdings war das Ende nicht nur überraschend, sondern auch sehr abrupt und offen gehalten und ich hätte gerne noch weiter über die einzelnen Schicksale gelesen.
Ich würde mich natürlich freuen, wenn es hier irgendwann zu einem wiedersehen mit Smilla kommt.