Eine Geschichte voller Emotionen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tilinchen Avatar

Von

Eine schöne Geschichte über Tod, Mobbing, Freundschaft und Familie.
Ole ist ein Waisenkind und war schon in verschiedenen Pflegefamilien. Jedoch hat er bisher keine Familie für immer gefunden, er ist bisher nur ein ungeliebtes Pflegekind, das viele Pflegestellen durchlaufen hat und wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie in der er erwünscht ist und ein Zuhause findet. In der Schule ist er ein Außenseiter. Weshalb er aber ausgegrenzt wird ist nicht ganz klar. Ja, er ist nicht gerade sportlich, liest viel und trägt ständig einen Cowboyhut, aber reicht das aus, um von den anderen ausgegrenzt zu werden? Scheinbar schon…
Am letzten Schultag vor den Ferien passiert es dann. Ole bekommt eine neue Betreuerin, die ihm erklärt, dass sie für ihn eine neue Familie hat bei der er für immer bleiben kann. Viel Zeit dies zu verdauen hat er nicht. Denn es geht quasi direkt los zum neuen Heim, der Wild Turkey Farm.
Es wird schnell klar wie die Farm zu ihrem Namen kommt und wieso die Betreuerin sagte, dass dort alles etwas anders ist. Bei der Farm handelt es sich um einen Gnadenhof, der von Betty und Hank, seinen neuen Pflegeeltern, geführt wird. Neben den beiden ist Usch, eine ulkige Helferin, auf der Farm und Kiki, das Nachbarsmädchen dessen Vater zu wenig Zeit hat.
Zusammen mit Ole kommt ein neues Pferd auf den Hof und das `Wonder` nimmt seinen Lauf.
Ole fühlt sich seltsam verbunden mit dem anderen Neuankömmling. Eins haben sie gemeinsam, sie wurden beide in ein neues Umfeld gebracht und hoffen, dass es diesmal für immer ist. Ole darf dem Pferd dem Namen geben und tauft sie nach einem Gefühl schließlich Wonder. Ihrem Namen wird sie auch schon bald gerecht.
Eine schöne Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Familie. Jedoch überschlagen sich die Ereignisse nur so und einem 8-jährigem Leser bleibt wenig Zeit alle Emotionen und Gefühle von Ole aufzunehmen und zu verarbeiten.
Was leider nicht aus der Geschichte hervor geht, sind die Beweggründe von Betty und Hank Ole als Pflegekind aufzunehmen. Auch wird sein weiteres leben mehr oder weniger vernachlässigt. Was passiert nach den Sommerferien, wo wird Ole zur Schule gehen? Da die Farm ja doch weiter draußen liegt.
Die Sprache des Buches ist für die Zielgruppe klar, verständlich und leicht zu lesen. Lediglich auf den grauen Illustrationen ist der Text etwas schwieriger zu lesen.
Die Tatsache, dass es sich beim Protagonisten um einen Jungen handelt, der eine tiefe Verbindung zu einem Pferd aufbaut, finde ich richtig gut. Somit wird dem typischen „Mädchenbuch“ entgegengewirkt.
Die enthaltenen Zeichnungen unterstützen die Geschichte hervorragend und zeigen toll Szenen von Ole. Durch die liebevollen Zeichnungen kommen die Emotionen deutlich zur Schau und können so noch besser wahrgenommen werden.
„Wonder und ich. Eine Freundschaftsgeschichte“ ist ein tolles Buch und wir freuen uns schon in Band zwei mehr von der Wild Turkey Farm zu lesen!