Lieraturgeschichte

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singstar72 Avatar

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Ich hatte von diesem Sachbuch anderes erwartet – aber ich bin insgesamt positiv überrascht. Ich hatte farbige Karten erwartet, Schilderungen von Lebensräumen und Universen. Bekommen habe ich eher eine Art Literaturgeschichte, voller Anekdoten über die Publikationsgeschichte der Werke, über ihre Autoren, und die Wirkung der Bücher auf Zeitgenossen und Leser.

Die Einteilung in die Abschnitte ist zwar chronologisch korrekt, aber die Bezeichnung nach „Sachgebieten“ leuchtet mir nicht immer ein. Das scheint vom Autor individuell vorgenommen.
Ich hätte so manches Buch anders eingeordnet!

Die Illustrationen sind zwar immer interessant, aber auch wiederum nicht einheitlich. Manchmal sind es Original-Abbildungen aus den Büchern, oft Bilder der Autoren, oder Aufnahmen aus Verfilmungen, einige Male auch Bilder von Personen, die für die Veröffentlichung entscheidend waren – wie zum Beispiel die kleine Alice für „Alice im Wunderland“. Das fand ich zwar nett zu wissen, aber das Foto des Kindes hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Ich hätte lieber mehr über den Autor und das Werk erfahren. So wurde zum Beispiel nicht erwähnt, dass das Buch vor allem unter Linguisten, also Sprachwissenschaftlern, und in akademischen Kreisen bis heute starke Beachtung findet! Es ist eben auch eine Sprachspielerei, nicht nur eine „fantastische Welt“. Und das „Weiße Kaninchen“ wirft seinen Schatten bis in die heutige Zeit – ich sage ja nur, „folge dem weißen Kaninchen“…!

In allen Schilderungen scheint ein sehr persönlicher Ton durch. Ich würde vermuten, der Autor des vorliegenden Sachbuches hat alle diese Werke selber gelesen – oder weiß zumindest viel über sie. Es scheint eine Begeisterung für sein Thema durch, was ich gut fand. Allerdings wirft er mir die Begriffe manchmal doch arg durcheinander. Dystopie, Utopie und Fantasy werden hier nicht immer klar unterschieden. Auch hätte man genauer beleuchten können, warum manche der Werke bis heute eher als Kinderbücher gelten, andere hingegen nicht.

Ich müsste das Buch ganz lesen, um mir ein letztendliches Urteil zu bilden. Mein Interesse ist geweckt! Aber ich erwarte auch Streitbares.