Familie zwischen Tradition und Moderne

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evaczyk Avatar

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Gleich die ersten Seiten sind viel versprechend: Die Vorbereitungen für eine prächtige orientalische Hochzeit sind im Gang, die Braut trägt Sari und Henna auf den Händen. Doch ihren Bräutigam hat sie sich selbst ausgesucht. Und mit der Einladung des lange abwesenden Bruders Amar geraten unterschwellige Spannungen in das Familienfest. Was hat zu der Entfremdung geführt, welche Brücken hofft Hadia an ihrem Hochzeitstag zu bauen? Noch ist vieles angedeutet, doch der Zwiespalt zwischen Tradition und Religion auf der einen Seite und der Moderne mit ihren Hoffnungen und Versprechungen auf der anderen lässt sich erahnen. Also ein sehr aktuelles Thema - wie weit geht Integration, ohne die eigenen Werte aufzugeben? wie entscheidet die zweite Generation, im Westen geboren oder von früher Kindheit aufgewachsen, wie weit sie das Alte mit sich nimmt oder im Neuen aufgeht? Gerade eine Figur wie Hadia verspricht da das Porträt einer jungen Frau, die zwischen den Welten wandert. Rebellion oder Anpassang - und wenn ja, woran? Wie definiert sie ihre Rolle als Frau - mit den Erwartungen der Familie einerseits und ihren eigenen Wünschen andererseit? Mit Fatima Mirza lässt sich eine Autorin erahnen, die vielleicht viele dieser Konflikte aus dem eigenen Erleben kennt, Ich bin jedenfalls gespannt, weiter zu lesen, denn schon die ersten Buchseiten skizzieren eine interessante Familiendynamik und einen Roman zu aktuellen Fragen.