Berührend, aber mit Längen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
molly<3 Avatar

Von

Fatima Farheen Mirzas Roman "Worauf wir hoffen" erzählt von einer Geschichte über eine muslimische Familie in den USA: Vater, Mutter, zwei Töchter und ein Sohn.
In vier Teilen wird von dem Leben der fünf Figuren berichtet. Man erfährt hierbei vieles über die Kindheit der Geschwister Amar, Hadia und Huda. Dabei werden wichtige Gründe für das spätere Verhalten Amars aufgezeigt.
Insgesamt ist das Buch nicht chronologisch aufgebaut, daher ist es ab und an schwer, dem Geschehen zu folgen bzw. dieses zeitlich einzuordnen.
Dafür erfährt man auch nachträglich noch Erklärungen für gewisse Entscheidungen oder Verhaltensweisen der Protagonisten. Leider kommt es hierbei auch zu Dopplungen, die das Buch etwas unnötig in die Länge ziehen.

Die Haupthandlung dreht sich um Amars Verschwinden. Er verlässt die Familie und hat auch Gründe dafür, die jedoch zunächst niemand nachvollziehen kann. Doch je weiter man das Buch liest, desto mehr erfährt man von Schuldzuweisungen und Schuldgefühlen bei allen Beteiligten. Den Höhepunkt dieser Gefühle stellt Teil vier des Buches dar, die Gedanken des Vaters Rafik an seinen Sohn.

Während des Lesen erfährt man viel über die Kultur und Religion, zum Beispiel über Hadias Hochzeit. Hierzu werden auch fremdsprachige Begriffe verwendet, die aber leider nicht erklärt werden. Hierzu hätte ich mir kleine Fußnoten gewünscht, denn jedes Wort nachzuschauen stört den Lesefluss doch sehr.

Sprachlich war das Buch sehr ansprechend. Es haben sich anschauliche Bilder im Kopf gebildet. Außerdem waren die Charaktere sehr realistisch gestaltet, sodass man mitfühlen konnte. Daher war das Ende für mich leider nicht perfekt, aber man kann ja nicht immer ein klassisches Happy End haben.