Beten

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Es ist die Geschichte einer aus Indien stammenden muslimischen Familie in den USA. Aber eigentlich ist es die Geschichte einer gescheiterten Vater-Sohn-Behziehung. Der Anfang ist gut gelungen. Der Alltag, die Traditionen und die Familiengeschichte werden sehr lebendig dargestellt und es ist ein Vergnügen, diesen Text zu lesen. Doch irgendwann verliert die Autorin das Gefühl für Ausgewogenheit und das Ganze kippt viel zu sehr ins Drama. Da wird nur noch gebetet, moralisiert und geheult. Es ist alles viel zu dick aufgetragen und jede Geste ist bedeutungsschwanger. Da hätte man vieles mit der Leichtigkeit erzählen können, die die Autorin am Anfang zeigt, ohne dass das Ganze etwas verloren hätte. Doch wo zu Beginn auch noch gute Zeiten beschrieben wurden, wo es Feste gab und Dinge, die die Familie gemeinsamt tat, gibt es später nur noch Geheule und das Buch bekommt so seine Längen. Für diesen Teil der Story hätten es 100 Seiten weniger auch getan, denn hier wiederholt sich die Autorin zu oft.

PS: Auf den Seiten 182, 221 und 305 muss der Korrekturleser nachsitzen.