Ein bereichernder interkultureller Debütroman

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Die Inderin Laila hat mit deren Einverständnis ihre Familie verlassen und ist ihrem Mann Rafik in die Vereinigten Staaten gefolgt. Hier beginnen die beiden ein neues Leben, gründen eine eigene Familie, versuchen den Spagat, die strengen muslimischen Regeln und Traditionen gegen die freizügigeren US-amerikanischen Sitten zu bewahren. Während die Töchter Hadia und Huda ihr Bestes geben, um die Eltern stolz zu machen, probt der Jüngste, Amar, den Aufstand. Er verliebt sich in die Tochter einer befreundeten Familie, Amira Ali, was auf keinen Fall sein darf.

Meine Meinung:
Mirzas Familiengeschichte wirkt absolut authentisch. Man hat den Eindruck, sie weiß, worüber sie hier schreibt, hat vieles davon selbst erlebt. So kann sie den Lesenden einen tiefen Einblick in den islamischen Glauben geben und Verständnis für verschiedene Kulturen fördern.

Im Mittelpunkt steht die Familie von Laila und Rafik, Hadia, Huda und Amar. Nach und nach werden die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zueinander beleuchtet. Eifersucht unter den Geschwistern, Anerkennung der Eltern, Glaube, Tradition, Drang nach Freiheit und Liebe verschiedener Art führen die Protagonisten dorthin, wo sie am Ende landen.

Anfangs hatte ich etwas zu kämpfen, denn die Charaktere waren mir sehr fremd. Erst durch viele Rückblicke und Perspektivwechsel dringt man tiefer zu den einzelnen Figuren vor. Mirza erzählt nicht chronologisch, sonder springt wild in den Zeiten hin und her, was ich wirklich anstrengend fand. Etwas geradliniger hätte ich die Geschichte mehr genießen können.

Die Sprache, die Mirza verwendet, ist allerdings sehr schön. Sie vermittelt damit genau die richtige Atmosphäre und setzt das Kopfkino in Gang. Viele arabische Begriffe werden nicht übersetzt, was für das Verständnis aber kein Problem darstellt. Man kann sich meistens schon ungefähr denken, worum es dabei geht.