Eine andere Kultur, ein anderes Leben, eine andere Art der Familie

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kleincaro89 Avatar

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Ein einladendes Cover, warme Worte zur Einleitung und der Beginn einer strahlenden Hochzeit, wie man sie sonst nur aus 1001 Nacht kennt. Doch man merkt eine unterschwellige Anspannung, etwas, das allen im Wege steht.

Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Hadia, die älteste, strebsam, auch Anerkennung erpicht, Huda, die jüngere Schwester, die immer ihrer großen Schwester nachgeeifert hat und dennoch vom Wesen her komplett anders ist, Amar, der kleine Nachzügler, der Liebling der Mutter und der einzige Sohn der Familie. Alle zusammen aufgewachsen in den USA, dennoch durch ihre Abstammung und ihre Eltern tief verwurzelt mit dem östlichen Land. Sie sind an eine Religion gebunden, leben ein Leben, das sich in Regeln und Bräuchen von dem der Mitschüler so sehr unterscheidet, vielen fast unwirklich und unrealistisch erscheint, und doch beugen sich die Kinder dem Willen der Eltern.
Bis es unweigerlich zum Ausbruch kommt.

Fatima Farheen Mirza erzählt eine Geschichte von Eifersucht, von der Suche nach der eigenen Identität, von Familie, Zugehörigkeit und Liebe. Dabei begleitet weniger das Bild den Leser durch das Buch, als vielmehr eine andere Art des geschriebenen Wortes. Es ist, als wäre man allein durch das Geschriebene in einer anderen Welt, durch warme und wunderschöne Worte, wie sie oftmals nicht mehr zu finden sind.
Doch bindet die Autorin die Worte eher aneinander, als dass es sich um eine durchgehende Handlung im eigentlichen Sinne einer Entwicklung handelt. Die Entwicklung ist bereits passiert, der Leser wird durch eine erzählende Geschichte immer wieder in der Zeit zurückgeworfen und erfährt auf diese Weise, welche Ereignisse die Kinder geprägt haben. Dabei ist die Zeitabfolge der Abschnitte nicht immer deutlich zu erfassen, oftmals wird dem Leser erst am Ende bewusst, was die Autorin damit begründen und bezwecken wollte.

Mich persönlich hat das Buch nicht gänzlich überzeugt. Oftmals zog es sich in die Länger, genauso oft allerdings war es interessant und spannend, die Kinder auf ihrem Lebensweg zu begleiten.