Einfühlsame Familiengeschichte

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leukam Avatar

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Der Roman erzählt die Geschichte einer muslimischen Familie in den USA. Die Eltern stammen aus Indien, nach ihrer Hochzeit ziehen sie gemeinsam nach Florida. Die beiden bekommen zwei Mädchen und später den ersehnten Sohn.
Es beginnt mit der Hochzeit der ältesten Tochter Hadia. Sie hat mit der Tradition einer arrangierten Ehe gebrochen und stattdessen erst ihr Medizinstudium beendet und dann den Mann geheiratet, den sie liebt. Zu dieser Hochzeit bittet sie ihren jüngeren Bruder Amar zu kommen. Amar, der drei Jahre zuvor im Streit das Elternhaus verlassen hat.
Danach erzählt die Autorin in zahlreichen Rückblenden und auf verschiedenen Zeitebenen vom Aufwachsen der Kinder. Abwechselnd kommen Laila, die Mutter, Hadia und Amar zu Wort. Zwar sind alle Familienmitglieder in Liebe verbunden, trotzdem ist das Zusammenleben problematisch. Der Vater ist streng, die religiösen Gebote und Sitten sind wichtig. Den Kindern wird vieles verboten, was andere Jugendliche dürfen. Die Mutter versucht es allen recht zu machen. Die beiden Mädchen sind brav, gläubig und klug und erfüllen die Erwartungen der Eltern. Amar dagegen rebelliert von frühester Kindheit an. Er hinterfragt den muslimischen Glauben, macht Probleme in der Schule und es gibt immer wieder Streitereien, v.a. zwischen Vater und Sohn. Auch die beiden Mädchen kämpfen eifersüchtig um die Liebe und Anerkennung ihrer Eltern.
Etwas zu ausführlich beschreibt die Autorin die verletzten Gefühle ihrer Figuren. Trotz der Liebe, die sie füreinander empfinden, führen die falschen Erwartungen aller zu Spannungen. Interessant wird der letzte Teil des Buches, in dem der Vater zu Wort kommt. Am Ende seines Lebens gibt er sich Rechenschaft darüber, welche Fehler er unabsichtlich gemacht hat. Und es bleibt ihm nur die Hoffnung auf eine Versöhnung nach dem Tod. Trotz einiger Längen ist „Worauf wir hoffen“ eine berührende Familiengeschichte.