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Das Buch beginnt mit einer Hochzeit. Hadia, die älteste Tochter einer indischen Einwandererfamilie, heiratet den Mann, den sie liebt - ein Umstand, der für ihre schiitischen Eltern nicht ganz leicht zu verkraften ist. Eine noch größere Herausforderung stellt nur die Anwesenheit des jüngsten Sohn Amar dar, der die Familie vor drei Jahren verlassen hat und nun zur Hochzeit wieder ins Leben der Familie tritt.
Ausgehend von diesem Ereignis erfährt der Leser, was in der Vergangenheit der Familie geschehen ist.

Fatima Farheem Mirza erzählt in „Worauf wir hoffen“ die Geschichte eine gläubigen Familie, die sich in einem neuen Land zurechtfinden muss, aber immer noch unter Beobachtung ihrer Ursprungsgemeinschaft steht.
Die Autorin erzählt die Geschichte nicht chronologisch, sondern wechselt wild durch Zeiten und Perspektiven. So erfährt der Leser Schritt für Schritt mehr über die Familie. Schon bald wird dabei deutlich, dass es nicht so eindeutig ist, wie man als Leser zunächst denkt - die Vorurteile werden schnell über Bord geworfen.

Mir gefällt der Schreibstil der Autorin unglaublich gut, sie erzählt sehr gefühlvoll und schafft es, jedem der Protagonisten Raum zu geben.
Dennoch hat mich die Geschichte letztlich nicht ganz überzeugt. Ich glaube es liegt daran, dass die Handlung einen zwar in ihren Bann zieht, aber mir hat der größere Rahmen gefehlt. Natürlich kann und muss man dem Leser keine umfangreiche Interpretation bieten, aber man hätte den Eindruck, dass die Botschaft insgesamt nicht so ganz klar war.
Ein weitererKritikpunkt ist, dass viele islamische/indische Begriffe verwendet wurden, die nicht immer ganz eindeutig erklärt waren.

Nichtsdestotrotz hat mir „Worauf wir hoffen“ von Fatima Farheem Mirza sehr gut gefallen. Es ist ein sehr interessantes Buch über Familie, Religion und Selbstverwirklichung.