Tiefe Einblicke in eine muslimisch-US-amerikanische Familiengeschichte

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yellowdog Avatar

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Worauf wir hoffen ist der Debütroman einer jungen, vielversprechenden Autorin.
Den Originaltitel des Romans „A place for us“ finde ich besser als den deutschen.

Amar kommt nach Jahren zurück zu seiner Familie, da seine Schwester Hadia heiratet.
Mit Hilfe von Rückblenden erzählt Fatima Farheen Mirza wunderbar detailliert eine Familiengeschichte. Es ist eine amerikanische Familie mit indischen Wurzeln und es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, jedes Familienmitglied kommt zu Wort. Dadurch lernt man sie gut kennen und versteht auch die Schwierigkeiten und wie es zu Problemen in den Beziehungen zueinander kommen konnte. Zu den Ursachen gehören die kulturelle Unterschiede und religiöse Sitten einer muslimischen Migrantenfamilie in der US-amerikanischen Gesellschaft. Man erhält einen tiefen Einblick in den kulturellen Hintergrund. Zum Beispiel in den Passagen, von Lailas Reise von Indien nach Amerika, um dort Rafik zu heiraten. Eine arrangierte Heirat. Oder dann die Probleme, die ihre Kinder z.B. aufgrund ihrer Herkunft in der Schule haben, erst Recht nach dem 11 September.
Amar gerät schließlich in Konflikte mit dem strengen, wertkonservativen Vater, es kommt zum Zerwürfnis. Amars Zerrissenheit wird gut verdeutlicht.
Es ist gut gemacht, wie die Hochzeit als zentraler Moment einen Wendepunkt bedeuten kann.
4,5 Punkte von mir!