Aus Liebe zu Worten

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skorpion69 Avatar

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Um es vorweg zu nehmen: Ich LIEBE historische Romane. Das war einer der Gründe, warum ich angefangen hatte, dieses Buch zu lesen. Der andere Grund war der Titel, „Worte in meiner Hand“. Ich fand diesen Titel irgendwie faszinierend, auch wenn ich noch nicht wusste, worum es in diesem Roman geht. Ich fing an zu lesen, ohne vorher auf den Klappentext oder die Buchrückseite zu achten, was ich sonst immer tat. Und schon die ersten Sätze, die ersten Absätze und Seiten zogen mich in ihren Bann.

Ich LIEBE Bücher, die sich so leicht lesen lassen, dass man die Seiten beinahe verschlingt. "Worte in meiner Hand" ist so ein Buch. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so schnell las – ich tauchte in die Geschichte ein und sie hielt mich fest, sie ließ mich nicht los.

Als der Name Descartes auftauchte, machte ich eine Pause und schaute auf den Buchumschlag. Erst jetzt wurde mir klar, dass der Monsieur, um den er ging, Rene Descartes war. Zugegeben: Ich kannte vorhin nur seinen Namen aus dem Philosophieunterricht aus der Uni, nichts mehr. Und ich wusste nichts von Helena van der Strom. Nun konnte ich durch dieses Buch etwas Neues lernen, auch wenn die Geschichte, die hier beschrieben wird, teilweise erfunden ist, was man auf den letzten Seiten erfährt. Aber das war für mich eher unwichtig. Ich fand sie durchaus glaubwürdig. Und ich hatte das, was ich an einem Buch so mag: Ich war die ganze Zeit gespannt, wie es weiter geht. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Und das ist vor allem dem Schreibstil der Autorin zu verdanken. Ich weiß nicht, wie der Text in der Originalsprache rüberkommt, aber die Übersetzung fand ich einfach genial. Der Schreibstil ist sehr ansprechend, die Sprache in den meisten Sätzen berührend schön. Ein wahrer Genuss, von dem ich nicht genug haben konnte.

Das Einzige, was mich anfangs ein wenig irritierte, waren chronologische Sprünge in der Anordnung der Kapitel, aber auch mitten im Text. Manchmal musste ich aufpassen, welches Jahr am Anfang des jeweiligen Kapitels geschrieben stand. Aber als literarisches Mittel, um Spannung zu schaffen, sind diese Sprünge keine Seltenheit.

Wenn „Worte in meiner Hand“ als Debüt von Guinevere Glasfurd bezeichnet wird, dann ist das ein brillantes Debüt! Und die Förderung, die die Autorin für dieses Buch bekam, ist mehr als gerecht!