Eine starke Frau, die viel weiter ist als ihre Zeit!

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federzauber Avatar

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Die Geschichte Helena, die als Magd bei einem Buchhändler arbeitet und dort den Schriftsteller Renée Descartes kennenlernt und lieben lernt. Eine Beziehung, die nicht sein darf und Folgen mit sich zieht.

Ein Buch, über eine Liebe, einen Schriftsteller, eine sehr intelligente Magd. Aber ein Buch insbesondere über das Wort, die Magie und der Zauber der geschriebenen Worte.
Ein Buch, dass sehr liebevoll beschreibt, was Wörter auslösen, geben, nehmen.

" Was ist Denken? Was ist Hoffnung?
Es ist Schatten und Bienenwachs und Staub.
Es sind die Buchstaben, die ich zuerst gelernt habe. " (210)

Ein sehr schön geschriebenes Buch, in einer für ein historisches Buch sehr einfachen, angenehmen, modernen, poetischen Sprache.

Eine sehr starke Protagonistin, die für ihre Zeit viel zu weit denkt, zu gebildet und intelligent ist. Eine einfache Frau, die in dieser Zeit nicht schreiben und lesen dürfte und nach Unabhängigkeit dürstet.

Ein sehr, sehr schönes Buch, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe. Ich konnte mich ganz in Helena reinfühlen, Die Sturheit und Dummheit der Männer verfluchen, und ihre Stärke sehr bewundern.

Die Sprache hat mich so mitgerissen, dass ich sehr viele Zitate markiert und aufgeschrieben habe, und sehr viel mitnehmen konnte.

Da René Descartes Franzose ist, gibt es regelmäßig französische Äußerungen, die aber nicht übersetzt wurden. Ich fand es gut, weil ich auch französisch spreche und damit keine Probleme hatte und es auch zur Geschichte, zum Buch passte, allerdings kann ich mir vorstellen, dass nicht französisch Sprechende oder Lesende davon im Lesefluß gestört werden.

Aber was ich in dieser Hinsicht der französischen Sprache bemängeln möchte ist , dass es trotz fremdsprachigen Sprache, grammatikalisch korrekt sein muss. Mir sind drei Passagen aufgefallen, die so nicht richtig sind:
"c'est belle" (114) sagt man so gar nicht, es müsste "c'est beau" heißen.
" Tu es certain?" (120), die Frage ist an Helena gerichtet, also müsste es " tu es certaine? " heißen.
"Monsieur Grat" (306) soll angeblich "Herr Kratz " bedeuten, dann schreibt man es aber dann "Monsieur Gratte " um die richtige Bedeutung zu geben.

Nichts desto trotz war es ein wundervolles Buch, dem ich sehr gerne 5 Sterne gegeben hätte. Doch wegen den französischen grammatikalischen Fehler habe ich einen halben Punkt abgezogen.

Trotzdem eine volle Leseempfehlung!!! Note: 4,5/5