Kein typischer Historienroman des 17. Jhdt.

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caroas Avatar

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Guinevere erzählt in diesem Roman die Geschichte aus der Sichtweise von Helena Jans van der Strom.

Helena kommt als Magd zu Mr. Sergeant nach Amsterdam. Sie ist eine für diese Zeit typisch erzogene Frau die aber sehr neugierig ist und sich das Schreiben und Lesen selber beigebracht hat. Beides wird zu dieser Zeit nur Männer beigebracht. Sie schließt Freundschaft mit Betje, der Dienstmagd von nebenan und bringt auch dieser heimlich das Lesen und Schreiben bei.

Helena lernt während ihrer Tätigkeit als Magd Descardes „Monsieur“ kennen und lieben.
Sie bekommt von ihm ein Kind, Francine. Zu dieser Zeit kam es nicht selten vor, dass wenn eine Magd ein Kind von einer höheren gestellten Persönlichkeit bekam diese entlassen wurde und ihr Kind in einem Waisenhaus abgeben musste. Descartes sorgte sich aber um Helena und ersparte ihr diese Demütigung dadurch.

Descardes schickt Helena nach Deventer wo sie ihre Tochter Francine in der Obhut von Frau Anholts zur Welt brachte und sie dort in der Kirche auch taufen lies.
Von hier ging sie nach Leiden zu ihrer Mutter um sich und ihr Kind ernähren zu können. Helena versuchte ihre Zeichnungen zu verkaufen und eine Anstellung als Zeichnerin zu ergattern was aber zu dieser Zeit Frauen verboten war bzw. diesen nicht zugetraut wurde. In dieser Zeit stellte sie ein Buch „Alphabeth für Kinder“ her, das sie unter dem Wert und ohne ihren Namen darauf vermerkt verkaufen konnte.

Descardes Diener und treuer Begleiter Limousin findet sie in Leiden.

Descardes holt Helena und seine Tochter nach Santpoort wo er beide in einem Haus in der Nähe des Meeres versteckte.
Als Francine ca 4 Jahre alt war zogen sie nach Amersfoort. Von hier sollte sie zu ihrem 5. Geburtstag zu einer Tante nach Frankreich ziehen. Francine stirbt vorher leider an Scharlach.

Fazid:
Man möchte dieses Buch nicht mehr ablegen bis es zu Ende gelesen wurde.
Guinevere erzählt die Geschichte so, dass man immer in Helenas Kopf ist. Das historische Umfeld ist sehr gut rechergiert und der Handlungsstrang ist von Anfang bis Ende glaubhaft. In diesem Buch kommt sehr gut die verschiedene Denkweisen von Frau und Mann heraus sowie dass man der Frau früher bei weitem nicht so viel Intelligenz wie einem Mann zutraute.