Verbotene Liebe

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jjbert Avatar

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Helena arbeitet als Magd bei Mr. Sergeant, einem englischen Buchhändler, der in Amsterdam wohnt. Ihr Alltag ist bis auf die Treffen mit Betje relativ trist, bis der Monsieur René Descartes einzieht. Mr. Sergeant bietet ihm eine Bleibe, so dass der Schriftsteller in aller Ruhe sein nächstes Werk fertigstellen kann. Mit der Zeit lernen sich der Monsieur und die Magd trotz der Standesunterschiede kennen und sie entwickeln Gefühle füreinander. Der Beischlaf bleibt nicht ohne Folgen und Helena wird schwanger. In ihrer Position als unverheiratete Magd eine denkbar missliche Lage. Auch wenn der Diener des Monsieurs, Limousin, ihr rät, es abzutreiben, möchte Helena das Kind austragen.
Es wird eine Lösung gefunden und sie kann bei Frau Arnholt unterkommen. Jedoch geht sie kaum mehr aus dem Haus, um komische Frage und Gerüchte zu vermeiden. Als die kleine Tochter, Francine, größer wird, kommt der Monsieur wieder und sie ziehen zusammen nach Santpoort, wo sie wie eine Familie zusammenwohnen, aber irgendwie auch doch nicht, denn Francine weiß nicht, dass Descartes ihr Vater ist. Auch dort machen sich mit der Zeit Gerüchte breit über diese merkwürdige Konstellation, die dort nah am Meer wohnt und stören den Frieden.
Am Ende des Buches stirb die kleine Francine, kurz vor ihrer Abreise nach Frankreich. Helena heiratet einen Witwer und dennoch trifft sie sich mit Descartes, sobald dieser in der Stadt ist. Sie wird erneut schwanger und bekommt einen Sohn. Aber die Liebe der beiden ist eine verbotene.

Für mich war besonders interessant zu lesen, wie emanzipiert Helena sich verhält, wie sie sich vom allgemeinem Denken der Bevölkerung damaliger Zeit löst. Die Gesellschaft und der Standesunterschied erlauben es Helena und Descartes nicht wie ein richtiges Paar zusammenzuleben und finden sie ihren Weg, auch wenn ich der Meinung bin, dass es eine unglückliche Liebe ist.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der Schreibstil von Guinevere Glasfurd und wie sie die Gedanken Helenas zu Papier bringt haben mir gefallen.