Worte in meiner Hand

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raschke64 Avatar

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1. Hälfte des 17. Jahrhunderts in Holland. Nachdem Helenas Vater auf See verschollen ist und die Mutter die Familie nicht alleine durchbringen kann, kommt Helena nach Amsterdam zu einem Buchhändler, um dort als Magd zu arbeiten. Sie kann lesen und etwas schreiben und übt das heimlich weiter. Sie möchte gern weiter lernen. Der Buchhändler nimmt einen Logiergast auf, René Descartes. Er und Helena kommen sich mehr als nur nah ...

Mir hat das Buch gut gefallen. Helena ist für ihre Zeit eine ungewöhnliche Frau. Sie möchte lernen und durch die Bekanntschaft mit Descartes hat sie die Möglichkeit dazu. Sie stellt für sich selbst kaum Forderungen, aber sie will für ihre Tochter viel erreichen. Dabei steht sie zwischen allen Schichten, als Magd weiß sie zu viel, aber ein gesellschaftlicher Aufstieg bleibt ihr verwehrt, denn Descartes kann und will sie nicht heiraten und versteckt sie auch lange Zeit. Und dabei hat Helena noch Glück, denn er sorgt für sie und die gemeinsame Tochter und erkennt diese später auch an.
Das Buch ist aus der Sicht von Helena geschrieben. Sie stellt einfache Fragen und ist sehr pragmatisch. Auf diese Weise erfährt man viel über die Zeit und auch über den Menschen Descartes. Der Stil ist einfach und direkt, aber trotzdem oft voll Poesie. Die Geschichte bleibt immer im Fluss und lässt sich gut lesen.