Sehr lesenswert!
Birgit Birnbachers Roman "Wovon wir leben"
handelt von Julia, Mitte Dreißig, von Beruf Krankenschwester, die einer Patientin ausversehen ein falsches Medikament spritzt und dadurch ihren Job verliert. So kehrt sie unfreiwillig und perspektivlos zurück in das Dorf ihrer Heimat, in das Haus ihres Vaters, der dort in verloddertem Zustand seine Tage in der Werkstatt verbringt. Julias Mutter hat die Familie verlassen und lebt mit ihrem neuen Freund Sergio in Italien.
Die Männer des Dorfes sind fast alle arbeitslos (die nahegelegene Fabrik wurde geschlossen) und treffen sich um 11 Uhr morgens in der Kneipe, um ihr erstes Bier zu trinken. Die Perspektivlosigkeit und die Enge hat Birgit Birnbacher hervorragend eingefangen. Eine trostlose Atmosphäre.
Als Oskar, der Städter, auftaucht und beim Kartenspielen das Wirtshaus gewinnt, nimmt die Geschichte an Fahrt auf ...
Der Roman handelt von existenziellen Fragen rund um das Thema Arbeit. Was ist überhaupt Arbeit? Per Definition nur wenn sie bezahlt wird? Was tut Mensch, wenn ihm dieser Grundpfeiler des Lebens genommen wird? Arbeit als Selbstverwirklichung und als Idee von Kooperation?
Julia ist hin und hergerissen, zwischen der Pflicht, sich um den alten Vater zu kümmern (und den Bruder im Sanatorium) - all die familiäre Carearbeit die ihr unausgesprochen aufgeladen wird - und dem Wunsch ein eigenständiges Leben zu führen, alleine und mit gut bezahlter Arbeit in der Stadt. Die Autorin hat dabei immer das Thema Gleichberechtigung und Emanzipation im Blick und so tritt Julia den Kampf an, sich aus den gesellschaftlichen Konventionen des Dorfes und aus der Erwartungshaltung des Vaters zu befreien.
Birnbacher schreibt in einer sachlichen, fast nüchternen Sprache, aber doch immer mit Empathie für ihre Figuren.
handelt von Julia, Mitte Dreißig, von Beruf Krankenschwester, die einer Patientin ausversehen ein falsches Medikament spritzt und dadurch ihren Job verliert. So kehrt sie unfreiwillig und perspektivlos zurück in das Dorf ihrer Heimat, in das Haus ihres Vaters, der dort in verloddertem Zustand seine Tage in der Werkstatt verbringt. Julias Mutter hat die Familie verlassen und lebt mit ihrem neuen Freund Sergio in Italien.
Die Männer des Dorfes sind fast alle arbeitslos (die nahegelegene Fabrik wurde geschlossen) und treffen sich um 11 Uhr morgens in der Kneipe, um ihr erstes Bier zu trinken. Die Perspektivlosigkeit und die Enge hat Birgit Birnbacher hervorragend eingefangen. Eine trostlose Atmosphäre.
Als Oskar, der Städter, auftaucht und beim Kartenspielen das Wirtshaus gewinnt, nimmt die Geschichte an Fahrt auf ...
Der Roman handelt von existenziellen Fragen rund um das Thema Arbeit. Was ist überhaupt Arbeit? Per Definition nur wenn sie bezahlt wird? Was tut Mensch, wenn ihm dieser Grundpfeiler des Lebens genommen wird? Arbeit als Selbstverwirklichung und als Idee von Kooperation?
Julia ist hin und hergerissen, zwischen der Pflicht, sich um den alten Vater zu kümmern (und den Bruder im Sanatorium) - all die familiäre Carearbeit die ihr unausgesprochen aufgeladen wird - und dem Wunsch ein eigenständiges Leben zu führen, alleine und mit gut bezahlter Arbeit in der Stadt. Die Autorin hat dabei immer das Thema Gleichberechtigung und Emanzipation im Blick und so tritt Julia den Kampf an, sich aus den gesellschaftlichen Konventionen des Dorfes und aus der Erwartungshaltung des Vaters zu befreien.
Birnbacher schreibt in einer sachlichen, fast nüchternen Sprache, aber doch immer mit Empathie für ihre Figuren.