Ambitioniert …

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hesi Avatar

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Der elfjährige Maximilian ist ein ganz normaler Junge – aber einer, der über vieles nachdenkt. Und dann Fragen stellt, die ihm kaum jemand so recht beantworten mag. Vor allem sein Vater ordnet die meisten davon in die Kategorie „Dafür bist du noch zu jung“ ein. Einzig sein Onkel Andreas, der Maler, von seinem Vater ob seiner Lebensweise belächelt, nimmt ihn und seine Fragen genauso ernst wie die eines Erwachsenen.
Und dann ist da noch seine Klassenkameradin Anna, die in dem Auto sitzt, das für ihn am Zebrastreifen gehalten hat. Zufall ? Schicksal? Spielt das überhaupt eine Rolle? Jedenfalls ist da dieses komische Gefühl im Bauch, jedes Mal, wenn er sie sieht.
Manfred Mai hat in „Wunderbare Möglichkeiten“ viele gute Ansätze. Eine gute Idee, eine sympathische Hauptfigur (die den Leser dennoch vor die Frage stellt, wie man ihr im wirklichen Leben begegnen würde), Nachdenkliches und Amüsantes … Auch Stil und Sprache überzeugen streckenweise. Doch es gibt auch einige „Aber“: Die Jugendsprache wirkt oft gewollt, manche Formulierungen sind antiquiert (ein Liebespaar „tauscht Küsse aus“), manche Figuren sind etwas schablonenhaft. Und dann stellt sich die Frage der Zielgruppe: Lesen Zehnjährige so etwas? Vielleicht der eine oder die andere, aber – noch ein „Aber“.
Fazit: vier Sterne wären zuviel, aber für gute drei reicht es allemal.