Interessante Reise - interessanter Schreibstil - interessante Geschichte

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Wundersuche - Von Heilern, Geblendeten und Scharlatanen (Thomas Bruckner)

Spannende Reise durch die Welt auf der Suche nach Wahrheit und Heilung. Thomas Bruckners Tumordiagnose ist der Grundstein für dieses interessante Buch.

Nun zum Inhalt: Als der Autor, Thomas Bruckner, erfährt, dass er einen Tumor im Kopf hat, beschließt er nach einiger Überlegung nach alternativen Heilmöglichkeiten zu suchen. Aus medizinischer Sicht kann er die Operation zunächst ein halbes Jahr hinauszögern und so nutzt er die Zeit um verschiedenste Leute aufzusuchen, die von sich behaupten heilen zu können oder mit der Geisterwelt in Kontakt zu sein.
Manche dieser Leute stellen sich als Lügner heraus, andere wiederum haben doch Fähigkeiten, die außergewöhnlich wirken.
Achtung Spoiler: Allgemein kann man seine Reise so zusammenfassen, dass Thomas Bruckner Höhen und Tiefen erlebt hat. Teilweise haben die Menschen, die er getroffen hat, ihn positiv beeinflusst, teilweise haben sie ihn mental und emotional sehr verunsichert. Fakt ist, dass kein einziger/e der Heiler und Heilerinnen, die er aufgesucht hat, seinen Hirntumor erkannt hat. Als der Autor die Reise schließlich beendet, hat sich der Tumor nur minimal vergrößert und er lebt bis jetzt gut damit.

Ich finde das Buch "Wundersuche" sehr gelungen geschrieben. Thomas Bruckner, der Journalist ist, hat einen packenden Schreibstil. Seine in ich-Form verfasste Geschichte ist wirklich abwechslungsreich erzählt. Gut gefallen hat mir auch die Kapitelaufteilung, da jeder Ort, bzw. jede/r Heiler/in, den/die er besucht hat, in einem Kapitel beschrieben wird. So war das sehr übersichtlich. Was mir am allermeisten gefallen hat, war, dass einige Heiler/innen in mir bekannten Orten gewohnt haben. Allerdings fand ich auch toll, dass manche Heiler/innen in Afrika oder Südamerika zuhause waren. Das war eine abwechslungsreiche Mischung.

Schade finde ich, dass nicht ein einziger dieser alternativen Menschen Thomas Bruckners Gehirntumor mit Sicherheit bestimmt hat.

Alles in allem war das Buch und Thomas Bruckners Geschichte einmal etwas Neues. Es war für mich fast wie eine kleine Weltreise und somit wirklich spannend zu lesen. Besonders beeindruckt, bzw. eher schockiert haben mich die Rituale der Voodoo-Priester und die Operationen in Südamerika.

Ich würde "Wundersuche" auf jeden Fall weiterempfehlen. Vor allem wenn man sich für diese Thematik interessiert und diese aber kritisch hinterfragt, ist Thomas Bruckner der richtige Autor. Abgesehen davon hat er einen wirklich angenehm zu lesenden Schreibstil, der das Lesen sehr kurzweilig macht.