Wundersame Suche

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griseldis2000 Avatar

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Auf die „Wundersuche“ habe ich mich sehr gefreut, denn das Thema Heilung, Heiler und sogenannte „Wunder“, fand ich schon immer spannend.
Wie es häufig ist bei Journalisten, die über sich selbst schreiben, versucht der Autor, Abstand zu sich zu wahren und legt großen Wert auf Sachlichkeit. Na klar, Tod und Krankheit sind auch schwere Kost.
Geschrieben ist das Buch mit einer guten Portion Ehrlichkeit, aber für meinen Geschmack mit zu wenig Emotion.
Grade bei der Angst vor dem Sterben geht es um wirklich Persönliches. Trotzdem weiß ich nicht, warum denn der Autor unbedingt weiterleben möchte. Die Freude in seinem Leben, was macht ihn glücklich, was möchte er denn hier?
Er macht Erfahrungen, die ihm deutlich zeigen, wie sehr ihm sein Verstand bei der Heilung im Weg ist und dass es Phänomene gibt, die er mit ebendiesem nicht im Ansatz begreifen kann. Trotzdem ermüdet er sich und mich mit seinen immerwährenden Zweifeln. Er versucht immer wieder, den bösen Scharlatanen auf die Schliche zu kommen. Dabei wünscht er sich eigentlich doch nur das Wunder. Gleich zu Anfang hilft ihm einer der Heiler zu glauben, wie er sagt. Aber wo ist er hin, der Glaube? Kaum kommt ein Schulmediziner mit einem Befund um die Ecke ist die Sache mit dem Glauben perdu.
Dabei ist doch gar kein Unterschied zwischen dem Glauben an Wissenschaft und irgendeinem anderen? Aber so ist es eben. Erkenntnisse, selbst die ganz tiefen, flutschen weg, wie Forellen im Wildbach.
Nichts bleibt.
Von diesem Buch wird mir bleiben, dass auch die großartigste Heilung nichts am Grundproblem ändert. Wir werden sterben! Bloß, warum ist das so schlimm?
Hab ich nicht verstanden.
Sollte man das Buch von Thomas Bruckner trotzdem lesen?
Ja. Unbedingt. Es geht um Wahrheit und die ewige große Frage: Wer bin ich?
Für alle Suchenden: hier nähert sich einer in großen Kreisen.